Der Wohnungsmarkt in Erfurt sieht derzeit erschreckend aus: Immer mehr Mieter kündigen ihre Stadtwohnung und ziehen sich aufs Land zurück.
Deswegen hat die Erfurter Wohnungsgesellschaft Kowo jetzt Alarm geschlagen. Wenn es so weiter ginge, könnte das schlimme Folgen für die Stadt und etliche Vermieter haben.
SO heftig sind die Nebenkosten in Erfurt gestiegen
Seit wenigen Wochen stehen etliche Wohnungen in Erfurt leer. Schuld sind auch hier die hohen Nebenkosten, die zum Teil um 80 Prozent gestiegen sind. Da jetzt auch noch die Gaspauschale auf die Haushalte zukommt, können es sich viele Mieter nicht mehr leisten in der Stadt zu wohnen – und ziehen deshalb aufs Land, wie der „MDR Thüringen“ berichtet.
Im Gespräch mit dem Chef der Wohnungsgesellschaft Kowo erfährt der Sender, dass außerhalb Erfurts nicht nur die Mieten günstiger sind, oftmals wird dort mit einem Kamin oder Ofen geheizt.
Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 742 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen
- mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt (Stand Dezember 2021)
- hat die älteste Universität Deutschlands (gegründet im Jahr 1379)
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke, der Erfurter Dom und die Severikirche
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
Doch nicht nur die Bewohner leiden unter den Folgen der hohen Nebenkosten – auch die Vermieter ziehen etliche Nachteile daraus. Sie bleiben auf den leeren Wohnungen sitzen, sodass auch sie in finanzielle Nöte geraten.
Erfurt: Wohnungsgesellschaft stellt Forderung an Regierung
Kowo hat nun Maßnahmen ergriffen, um seine Mieter nicht nur zu halten, sondern auch zu unterstützen: Sie bieten unter anderem Ratenzahlung oder Hilfe beim Beantragen von Wohngeld an, so der „MDR Thüringen“.
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Außerdem appelliert die Wohnungsgesellschaft an die Bundespolitik: Die Gaspreise müssten so schnell wie möglich wieder gesenkt werden – optimalerweise auf das Niveau vom Frühjahr. Andernfalls sehe Kowo-Chef für die Zukunft des Wohnungsmarktes in Erfurt schwarz.