Einer für alle, alle für einen – so lautete das Motto einer Lotto-Gemeinschaft aus Perth in Australien. In einer Gruppe bestehend aus elf Personen nahmen sie regelmäßig an den Ziehungen des Glücksspiel teil. Sollte ein Gewinn dabei herausspringen, dann werde dieser gerecht unter den Mitgliedern aufgeteilt – oder etwa nicht?
Im November des vergangenen Jahres ging der Plan jedenfalls auf: Die Lotto-Gemeinschaft knackte den Jackpot und gewann stolze 1,5 Millionen Dollar. Doch ganz so rosig sah die Zukunft nach dem Gewinn für die Gruppe nicht aus. Inzwischen stehen die einstigen Freunde sogar vor Gericht…
Lotto-Gewinn sorgt für Ärger
Wie „The West Australian“ berichtete, habe nämlich lediglich eine Person vom Mega-Gewinn profitiert: Trent Bowden. Er war derjenige, der die Lottoscheine immer zur Annahmestelle brachte und gegebenenfalls den Gewinn an die Mitglieder auszahlen sollte.
Und genau an dieser Stelle wären wir beim eigentlichen Problem angekommen: Trent ließ die anderen Mitglieder der Truppe nichts vom großen Lotto-Gewinn wissen. Stattdessen habe er sich laut Klageschrift den Preis still und heimlich ganz allein auszahlen lassen. Bereits zuvor habe er schon zweimal kleinere Gewinne in den Geldtopf „reinvestiert“.
Australier behält Lotto-Gewinn für sich
„Am oder um den 13. November 2022 legte Trent den dritten Schein […] zur Auszahlung des Preisgeldes an sich selbst vor“, heißt es in den Unterlagen, die beim Obersten Gerichtshof von West-Australien eingereicht wurden. Wie Trents Anwältin zu verlauten ließ, sei sich der Australier keiner Schuld bewusst.
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Auch seine Gegenkläger und eigentlichen Lotto-„Mitgewinner“ nahmen sich eine Anwältin zur Seite. Sie habe nun die oberste Priorität, eine Lösung zu finden, die auch die anderen zehn Mitglieder der Spielgemeinschaft zufrieden stellen könne.
Anwältin hat Erfahrung in Lotto-Fällen vor Gericht
In dieser Aufgabe dürfte die Juristin jedenfalls geübt sein – immerhin vertrat sie in der Vergangenheit schon mal einen ähnlichen Fall. Dort wurde ebenfalls ein Teil des Preisgeldes vor einem anderen Mitglied verschwiegen. Bleibt also abzuwarten, ob die Anwältin auch im Fall von Trent und seinen Lotto-Freunden als Sieger hervorgeht.
>> Anmerkung der Redaktion <<
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.