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Erfurt: Schwimmen wird bald teurer! SIE bringt das zum Schäumen – „Bedenklich und unhaltbar“

In einem Erfurter Schwimmbad wird das Planschen bald teurer! Die Stadtwerke müssen die Preise erhöhen – SIE erheben jetzt aber schwere Vorwürfe.

Erfurt
© IMAGO / Christian Heilwagen

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Wer ab März im Erfurter Roland-Matthes-Bad schwimmen möchte, sollte vorher noch mal das Geld in seiner Brieftasche zählen. Denn die Stadtwerke Erfurt müssen auf die gestiegenen Energiekosten reagieren.

Zwar kannst du dann in dem Erfurter Schwimmbad bei wärmeren Wassertemperaturen planschen – doch für weniger Zeit musst du dann auch tiefer in die Tasche greifen. Auf Gegenliebe und Verständnis stößt diese Nachricht nicht bei allen. Die „LINKE“ ist sauer – und erhebt schwere Vorwürfe.

Erfurter müssen für kürzeres Schwimmen mehr zahlen

Die Energiekosten sind noch immer hoch – die SWE Erfurt muss deshalb reagieren und erhöht ab dem 1. März die Preise: Erwachsene zahlen dann 6 Euro für zwei Stunden – Kinder 3,50 Euro für die gleiche Zeit. Im Klartext: Wer in der Roland-Matthes-Schwimmhalle planschen will, muss für eine Stunde weniger Nutzungsdauer 50 Cent mehr zahlen.

„Wir müssen diesen Schritt leider gehen. Wegen der höheren Kosten in allen Bereichen ist die Preisanpassung unumgänglich“, erklärte Kathrin Weiß von den Stadtwerken Erfurt. Denn zum 11. Februar steigen die Wassertemperaturen im Sportbecken von 25 auf 27 Grad und im Kinderbecken auf 32 Grad. Damit einhergehen aber auch höhere Energiekosten.

„LINKE“ Erfurt erheben schwere Vorwürfe

Jetzt wird allerdings ein Vorwurf laut – die „LINKE“ Erfurt wirft der SWE vor, die Preis-Erhöhung am Stadtrat vorbeigeschleust zu haben. Eine gemeinsame Absprache sei nie getroffen worden. Für Karola Stange, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Stadträtin der „LINKEN“, ist das „bedenklich und unhaltbar“.

Für die Politikerin steht fest: „Preise zu erhöhen und die Nutzungsdauer gleichzeitig zu reduzieren, ist kein alltäglicher Vorgang und bedarf der Einbeziehung des Stadtrates.“ Kritisiert wird außerdem scharf, dass der Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) den Stadtrat für Entscheidungen zu Tochtergesellschaften als gar nicht zuständig sehe. Rechtlich sei diese Ansicht „fragwürdig“.

Hauptargument für die Partei: Von den Preiserhöhungen seien viele Erfurter unmittelbar betroffen. Da der Stadtrat von Bürgern gewählt wird, gehöre eine solche Preiserhöhung in den Stadtrat. Doch was sagen die SWE zu den Vorwürfen?

SWE Erfurt habe sich mit Badegästen abgestimmt

Die teilen auf Nachfrage von Thüringen24 mit: „Der Stadtrat entscheidet nicht über die Preisgestaltung der Stadtwerke Erfurt.“ Der zuständige Aufsichtsrat habe vorab über die Erhöhung informiert – die Entscheidung habe man zusammen mit dem Gesellschafter der ThüWa ThüringenWasser GmbH und der Hauptgesellschafterin Stadt Erfurt getroffen.


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Außerdem: Die Stadtwerke haben sich wohl mit den Badegästen ausgetauscht. Sie hätten sich eine höhere Wassertemperatur gewünscht – wofür sie auch bereit wären, mehr Geld zu zahlen. „Die Kombination mit einer verkürzten Schwimmzeit macht die sehr moderate Preiserhöhung möglich“, heißt es weiter.