In Thüringen könnte es bald zu einem massiven Ausfall eines wichtigen Schulfachs kommen. Besonders betroffen sind Grundschulen im ländlichen Raum, wo aktuell 15 Prozent der Schulen in Thüringen keinen Unterricht mehr anbieten können. Um welches Fach es sich handelt, liest du hier.
Thüringen: Lehrermangel bedroht evangelischen Religionsunterricht
Mehr als 2.000 Schüler haben sich in diesem Schuljahr für den evangelischen Religionsunterricht angemeldet, können aber nicht teilnehmen, da es an Lehrkräften mangelt. In Sachsen-Anhalt ist die Situation ähnlich.
Laut Michael Domsgen, Religionspädagoge und Theologe an der Universität Halle (Saale), ist der Lehrermangel der Hauptgrund dafür, dass Schülerinnen und Schüler nicht am Religionsunterricht teilnehmen können.
Thüringen: 15 Prozent der Schulen betroffen
In 15 Prozent aller Thüringer Grundschulen kann derzeit kein Religionsunterricht angeboten werden. Dies ist ein alarmierender Trend, da Schulen der wichtigste Ort sind, an dem junge Menschen mit der Kirche in Kontakt treten können. Im Religionsunterricht haben Schüler die Chance, die ihnen vertraute Bildungsumgebung zu nutzen und regelmäßig am Unterricht teilzunehmen.
In den Beratungen der EKM-Synode wurden verschiedene Optionen diskutiert, um das Problem des Lehrermangels zu beheben. Eine Möglichkeit ist die verstärkte Anerkennung der kirchlichen Arbeit in den Schulen. Zudem sind Kooperationen mit anderen Fächern wie Ethik oder fächerübergreifend mit Kunst, Musik oder Informatik geplant. Auch die Zusammenarbeit mit den katholischen Bistümern Erfurt und Magdeburg könnte ausgebaut werden.
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Darüber hinaus wurde auf der Synode auch über die künftige Nutzung kirchlicher Gebäude beraten. Die EKM hat angekündigt, dass sie aufgrund finanzieller Einschränkungen nicht alle ihre 6.500 Gebäude halten kann. Die Kirchenkreise und Gliederungen sind daher aufgerufen, zu prüfen, welche Gebäude weiter genutzt und welche aufgegeben werden sollten.