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Thüringen: Schock-Sichtung im Vorgarten? Experte hat jetzt einen wichtigen Rat

Vermeintliche Schock-Sichtungen führen in einer Thüringer Stadt gerade zu einer heftigen Diskussion. Thüringen24 hat bei einem Experten nachgefragt.

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© IMAGO / Gutschalk / Martin Wagner / Montage: Thüringen24

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In Thüringen geht der Wolf rum. Das ist erst mal keine Neuigkeit. Immerhin sind die Tiere seit gut zehn Jahren wieder im Freistaat zu Hause – in Ohrdruf gibt es mittlerweile sogar wieder ein echtes Rudel.

Nicht alle Thüringer wollen sich aber mit den neuen alten Nachbarn so einfach anfreunden. Immer wieder schüren Gerüchte über vermeintliche Sichtungen von Wölfen oder sogenannten Hybriden (also eine Mischung aus Wolf und Hund) Ängste. Sogar in Vorgärten sollen die Tiere schon gesichtet worden sein. In einer privaten Arnstädter Facebook-Gruppe sorgte ein solcher Beitrag jüngst für ein Beben. Hat es der Wolf jetzt also bis nach Arnstadt geschafft?

Thüringen: Wölfe in Arnstadt gesichtet?

Die meisten Experten gehen nicht davon aus, dass Wölfe für den Menschen eine Gefahr darstellen. „Wölfe sind scheu“, sagt Tom Wetzling vom Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs (KWBL) auf Thüringen24-Anfrage. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit den Tieren sei also gering.

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Bei Wolfs-Hund-Mischlingen sieht das aber etwas anders aus. Sie sind oft schlechter an das Leben in der freien Natur angepasst und sind oft gegenüber dem Menschen weniger scheu. Klar, den Hunden haben wir ja gerade diese Eigenschaften auch „weggezüchtet“. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung ist deswegen höher. Auch deswegen werden bekannte Hybride in der freien Wildbahn meistens geschossen. Das ist auch in Thüringen schon passiert: Zum Beispiel als sich die bekannte Ohrdrufer Wölfin mit einem freilaufenden Hund Welpen gezeugt hatte.

Thüringen: Geht von Hybriden eine Gefahr aus?

Auch im bekannten Wolfsrevier bei Zella-Rhön wurden schon Hybriden geschossen.  Laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf gab es bisher aber noch keine Hinweise darauf, dass wildlebende Hybriden für den Menschen gefährlicher sind als Wölfe.

Übrigens sind dem KWBL bisher auch keine Wolfs- oder Hybridsichtungen in Arnstadt bekannt. Weder in privaten Gärten noch sonst wo. Sollten Anwohner tatsächlich die Tiere beobachtet haben, wurde das zumindest nicht bei der Behörde gemeldet.


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Das heißt natürlich nicht, dass die Diskussion in der privaten Facebook-Gruppe „Fake-News“ sein muss. Bestätigte Sichtungen gab es bisher aber noch nicht.

Was aber tun, wenn dir tatsächlich mal ein Wolf auf freier Wildbahn begegnet. Wetzling hat da eine eindeutige Empfehlung: Stehen bleiben und dem Tier die Möglichkeit zum Rückzug geben! „Auf keinen Fall sollte versucht werden, den Wolf anzulocken“, so der Experte. „In den meisten Fällen, in denen Menschen auf Wölfe treffen, bleiben die Tiere kurz stehen, um die Situation einzuschätzen und ziehen sich dann ruhig und unbeeindruckt zurück.“