Veröffentlicht inThüringen

Bratwurstmuseum in Thüringen soll endlich öffnen – doch es gibt einen Dämpfer für Besucher

Nach etlichen Rückschlägen steht das Bratwurstmuseum in Thüringen kurz vor seiner Eröffnung. Es gibt aber einen Dämpfer.

thueringen
© imago images / Steve Bauerschmidt

Thüringen: So schön ist das Bundesland

Spannende Infos findest du im Video.

Bald ist endlich etwas „Vorzeigbares“ da. Nachdem das Bratwurstmuseum in Thüringen einen herben Rückschlag nach dem nächsten kassieren musste, geht es jetzt in Mühlhausen endlich voran.

Im Sommer soll das Bratwurstmuseum in Thüringen offiziell eröffnen. Wann genau es so weit ist und was dich dort dann erwartet, liest du hier.

Bratwurstmuseum Thüringen kurz vor der Eröffnung

Gott schütze uns vor Regen, Sturm und Wind – und Bratwürsten, die nicht aus Thüringen sind! Keine Frage. Bratwurst und der Freistaat gehören zusammen, wie… naja, Bratwurst und Senf eben. Da ist es naheliegend, dem Kulturgut ein Museum zu widmen. Nach einigem Ärger mit der Standortsuche soll es im August endlich in Mühlhausen eröffnen.

+++ Thüringen: Traurige Entdeckung vor dem Tierheim – „Wer macht sowas?“ +++

„Am 16. August werden wir etwas Vorzeigbares eröffnen“, sagte Thomas Mäuer von den Freunden der Thüringer Bratwurst, dem Trägerverein des Museums. Eine große Herausforderung sei aktuell, Baumaterial und Handwerker zu bekommen.

Thüringen: „Kosten aus dem Ruder gelaufen“

Dazu kommt: „Die Kosten am Bau sind zum Teil gravierend aus dem Ruder gelaufen“, sagte Mäuer mit Blick auf die Preisentwicklung der vergangenen Monate allgemein und insbesondere im Baubereich. „Wir haben uns deshalb auch vorerst von bestimmten Dingen trennen müssen“, so Mäuer weiter. So sei etwa ein geplantes zur Museumsanlage gehörendes Feriendorf mit Übernachtungsmöglichkeit gestrichen worden. Der große Außenbereich mit Spielplatz, Tiergehege und Veranstaltungsarena sei auf gutem Weg, sagte Mäuer. Die Gastronomie im Innenbereich werde noch etwas dauern.

2020 wurden die Bauarbeiten an dem neuen Standort in Mühlhausen begonnen. Die Kapazitäten in Holzhausen (Ilm-Kreis), wo das Museum zuvor 14 Jahre lang beheimatet war, wurden zu knapp. Mehrere Zehntausend Menschen besuchten das Museum dort laut Mäuer jährlich. Noch bevor es in Mühlhausen losgehen konnte, gab es Kontroversen: Das Museum sollte ursprünglich auf dem Gelände eines früheren Außenlagers des NS-Konzentrationslagers Buchenwald entstehen. Das hatte zu Protest und zu einem anderen Standort in Mühlhausen geführt.

„Preis wird im einstelligen Bereich bleiben“

Eintritt soll nur für das Museum selbst verlangt werden. „Aber der Preis wird wohl im einstelligen Bereich bleiben“, sagte Mäuer. Die Ausstellung dreht sich um die Spezialität aus Thüringen. „Es wird eine volkskundliche Ausstellung mit gewissem Anspruch, also ‚Infotainment‘ im besten Sinne. Uns liegt viel daran, das Ganze mit Augenzwinkern zu machen.“ Aber auch Ernstes werde aufgegriffen. So soll bei den 15 Ausstellungsbereichen das Fleischerhandwerk betrachtet werden. „Das bangt heute um sein Dasein“, so Mäuer. Auch werde die Bratwurst mit Blick auf gesunde Ernährung thematisiert. „Wir stellen uns auch dieser Diskussion, sich vernünftig zu ernähren und dazu gehört auch ein maßvoller Umgang mit Fleisch.“


Mehr Themen:


Vegetarische, oder gar vegane Bratwürste gehörten aber nicht dazu. „Eine vegane Bratwurst lehne ich persönlich ab, sie ist für mich ein Widerspruch in sich“, so Mäuer. Der Fokus des Museums liege auf der Thüringer Bratwurst. Die sei europaweit als regionale Spezialität geschützt und enthalte schließlich der Definition nach Fleisch. Allerdings werde es im Gastronomiebereich des Museums sicherlich Essensangebote für Vegetarier geben.