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Erfurter Apotheker: „Genug Geduld gehabt!“ Warum die Tore am Protesttag geschlossen bleiben

Auch in Erfurt wollen sich zahlreiche Apotheken am bundesweiten Protesttag beteiligen. Ein Apotheker erklärt im Thüringen24-Gespräch, warum.

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© IMAGO / Karina Hessland

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Den bundesweiten Apotheker-Protest bekommen wohl auch die Erfurter deutlich zu spüren. Zahlreiche Apotheken in der Landeshauptstadt wollen am Mittwoch (14. Juni) nicht oder nur für den Notdienst öffnen.

Im Thüringen24-Gespräch erläutert ein Erfurter Apotheker die Hintergründe zum bundesweiten Protest. So viel vorweg: Der Frust sitzt tief, die Probleme sind vielschichtig.

Erfurt: Apotheken am Mittwoch geschlossen

Der Thüringer Branchenverband rät den Patienten schon seit vergangenem Freitag (9. Juni), sich ihre Medikamente besser an einem anderen Tag zu besorgen. Die Versorgung durch Notdienstapotheken bleibt aber natürlich auch am Protesttag gesichert, betonte der Verband weiter. Deren Standorte findest du zum Beispiel im Internet oder über die Notdienst-Hotline (22-8-33).

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Aber worum geht’s eigentlich beim Protesttag? Fragt man die Apotheker, bekommt man meistens mehr als eine Antwort. Die Probleme in der Branche hätten sich in den letzten Jahren gestapelt. Unter dem Strich gehe es den meisten darum, ein Zeichen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung zu setzen. Die Apotheker sehen sich unter Druck und kämpfen nach eigenen Angaben massiv mit Lieferengpässen, Inflation, Bürokratie und Nachwuchsmangel.

Erfurt: Mehrere Apotheken machen mit

Auch in Erfurt beteiligen zahlreiche Apotheken am Protesttag.  Die Altstadt Apotheke hat etwa gar nicht geöffnet, die Apollo-Apotheke Mitte öffnet nur für ihren regulären Notdienst. Auch die Linda-Apotheke im Hauptbahnhof öffnet am Mittwoch nur wenige Stunden ihre Tore, erklärt Inhaber Frank Menning im Thüringen24-Gespräch. „Ab Mittag machen wir zu“, sagt der Apotheker.

„Wir haben genug Geduld gehabt mit den Regierenden“, erklärt Menning. „Da muss mal mehr passieren.“ Er stellt sich hinter die zentralen Forderungen der Apothekerverbände – unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Sie lagen bisher bei 8,35 Euro pro Packung. Aus Sicht des Erfurter Apothekers zu wenig. „Seit Jahren sind die konstant“, sagt Menning. Die Apothekerverbände fordern eine Erhöhung auf 12 Euro pro Packung.


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Die Forderung kommt nicht von ungefähr. Immerhin blieben die Apotheken nicht von den Krisenlagen der letzten Jahre verschont. Günstiger geworden ist, wenn überhaupt, fast nichts. Mieten, Energie, Beschaffungskosten – alles ging in letzter Zeit nach oben. Auch deswegen mussten im letzten Jahr 10 von 517 Apotheken in Thüringen schließen.

„Alles wird den Apotheken überlassen“, sagt Menning. Hilfe von der Bundesregierung gab es aus seiner Sicht bisher wenig. Dabei waren die letzten Jahre für seinen Berufsstand nicht nur wirtschaftlich schwer zu stemmen sondern auch psychisch: „Während Corona macht man schnell alles, dann waren das die Apotheken, die mit der Bevölkerung gearbeitet haben, die anderen waren zu Hause im Home-Office“, so Menning.