Mit den steigenden Temperaturen rauben sie uns in letzter Zeit öfter wieder den Schlaf – und sorgen für nervig juckende Stiche auf der Haut. Tatsächlich können Mücken aber auch gefährliche Erreger übertragen, auch wenn das Risiko in Thüringen bislang verschwindend gering gewesen ist.
Mittlerweile breitet sich allerdings auch die aus den Tropen stammende Tigermücke bei uns aus. Sie kann eine Reihe von Krankheiten auslösen – darunter der Dengue- und den Zika-Virus. Wie groß ist aber die Gefahr in Thüringen wirklich?
Thüringen: Tiger-Mücke breitet sich aus
Seit den 1990er Jahren breitet sich die Asiatische Tigermücke massiv in Südeuropa und in Teilen Mitteleuropas aus, heißt es vom Friedrich-Löffler-Institut. Eine lokale Vermehrung wurde hierzulande erstmals im Jahr 2014 festgestellt. Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) sagt: Mittlerweile gibt es auch in Thüringen fest etablierte Populationen.
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Die gute Nachricht: Noch ist kein Fall bekannt geworden, bei dem eine Tigermücke hierzulande eine Krankheit durch einen Stich übertragen hat. Die schlechte Nachricht: Wegen des Klimawandels halten Experten das nur für eine Frage der Zeit. In Südfrankreich gab es beispielsweise schon mehrere Zika-Infektionen durch die Tigermücke. Auch andere Krankheiten wurden nachgewiesenermaßen schon durch die Stechmücken in Europa übertragen – zum Beispiel das gefährliche Dengue-Fieber.
„Eine ernstzunehmende Krankheit“
Wenn eine Tigermücke einen infizierten Menschen sticht, können sich die Viren unter Umständen im Insekt vermehren. Unter Umständen. Laut Experten hängt das nämlich auch von anderen Faktoren wie zum Beispiel der Temperatur ab. Zika-Viren brauchen zum Beispiel große Hitze um sich in den Mücken zu vermehren. Beim Dengue-Virus sieht das leider anders aus.
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Müssen wir in Zukunft also Angst vor Mückenstichen haben? Müssen wir vielleicht sogar über die Anschaffung eines Moskito-Netzes nachdenken? Immerhin können auch heimische Mücken mitunter schwere Krankheiten wie das West-Nil-Virus übertragen.
„Grundsätzlich bei jedem Mückenstich Sorge zu haben, ist im Moment sicher übertrieben“, sagt der Tropenmediziner Tomas Jelinek. „Es ist eine ernstzunehmende Krankheit, aber man muss kein massenhaftes Auftreten in Deutschland erwarten.“ Es sei aber durchaus wahrscheinlich, dass es in Zukunft auch hierzulande zu kleineren West-Nil-Ausbrüchen kommen werde. (mit dpa)