Wer kann es den Mitarbeitern von Kaufland und Ikea in Thüringen verübeln?
Nach drei gescheiterten Verhandlungsrunden zwischen Verdi und des Einzel-und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben die Beschäftigten von Kaufland und Ikea die Nase gestrichen voll.
Thüringen: „Streikbereitschaft so hoch wie noch nie“
Von der dritten Verhandlungsrunde haben sich Verdi sowie alle Thüringer Mitarbeiter von Kaufland und Ikea sicherlich mehr vorgestellt. Erst vor gut drei Wochen waren die Beschäftigen auf die Straße gegangen, um für mehr Lohn und Gehalt zu streiken (wir berichteten). Doch auch der dritte Verhandlungstermin verlief laut Verdi ergebnislos.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde – was einer Anhebung von 15 Prozent entspricht. Doch die Arbeitgeber bieten lediglich eine Erhöhung von 8,4 Prozent an – gestreckt auf zwei Jahre. Verdi fordert allerdings eine Laufzeit von 12 Monaten.
„Die Streikbereitschaft im Thüringer Einzelhandel ist so hoch wie
Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Thüringen
lange nicht. In zwei Jahren der Pandemie und einer Phase rasanter
Preissteigerungen haben die Einzelhandelsunternehmen Kasse ge-
macht und einen Rekordumsatz nach dem anderen eingefahren. Für
die Beschäftigten soll es aber nur weitere Jahres des Reallohnverlus-
tes geben. Es reicht!“
Thüringen: Streik bei Kaufland und Ikea
Verdi ruft deshalb die Mitarbeiter der Kaufland-Filialen aus der Region Mittel- und Westthüringen sowohl alle Beschäftigten der Erfurter Ikea-Filiale zum Streik auf. Die Mitarbeiter treffen sich am Mittwoch, 26. Juli, ab 8.30 Uhr vor dem Kaufland in Gotha zur Streik-Kundgebung.
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„Die Beschäftigten brauchen Lohnsteigerungen deutlich über der Inflationsrate“, sagt Adorf weiter. Doch bereits ein Ausgleich der Preis-Steigerungen bleibe für die Thüringer Arbeitgeber ein tabu. „Eine Lösung des Tarifkonflikts ist erst dann in Sicht, wenn die Arbeitgeber diese Blockade aufgeben. Bis dahin setzen wir auf das Mittel des Arbeitskampfes. Sie lassen uns keine andere Wahl!“, so Adorf.