Zwei Wochen Karibik auf einem Kreuzfahrtschiff – was für viele wie der absolute Traumurlaub klingt, endete für ein Ehepaar aus Thüringen in einem wahren Albtraum.
Denn die beiden wurden einfach ausgesetzt. Sie wurden mit falschen Informationen und der Ungewissheit, wie sie überhaupt wieder zurück nach Thüringen kommen sollen, zurückgelassen. Was genau Roswitha und Norbert passiert ist, liest du hier.
Urlaub wird für Thüringer Ehepaar zum Albtraum
Die Karibik entdecken, entspannt an Deck die Aussicht genießen und sich am üppigen Büffet den Bauch vollschlagen – das klingt für viele nach dem perfekten Urlaub. Ähnlich hatten sich sicherlich auch das Thüringer Ehepaar seinen Aufenthalt auf dem Kreuzfahrtschiff „Costa Pacifica“ vorgestellt. Doch alles kam anders…
Die ganze Misere nahm ihren Lauf, als die 71-jährige Roswitha aus Gera (Thüringen) während ihres Aufenthalts an Corona erkrankte, wie „Bild“ schreibt. Im Bordkrankenhaus sei sie dann mit Sauerstoff behandelt worden. Am Abend sei es der Frau bereits besser gegangen. Deshalb wollte Roswitha am nächsten Morgen zurück in ihre Kabine, um sich zu isolieren, frische Wäsche anzuziehen und ihr Handy zu laden. Doch so weit kam sie gar nicht.
Denn wie „Bild“ schreibt, wurde die Thüringerin direkt vom Schiff in einen Krankenwagen gebracht. Infos zu ihrem Gesundheitszustand und was Roswitha nun erwarte – Fehlanzeige. Der Austausch mit Ehemann Norbert (73) war nicht möglich. Auch er hatte keine Chance, Roswitha zu erreichen.
Thüringerin zwei Mal von Schiff geworfen
Immerhin konnte die 71-Jährige nach der Behandlung im Krankenhaus (die „nur“ schlappe 2.500 Euro kostete) den Weg zum Kreuzfahrtschiff wieder antreten. Doch das Drama nahm erneut seinen Lauf: „Dort bewahrheiteten sich meine schlimmsten Ahnungen. Mir wurde der Zutritt zum Schiff verwehrt. Meinem Mann wurde gesagt, er solle schnell die Koffer packen und Kabine räumen. Mein Norbert ist herzkrank“, berichtet die Thüringerin der „Bild“. Damit folgte der zweite Rauswurf Schlag auf Schlag.
Dieses Mal räumte auch Ehemann Norbert die Kabine. Wie den Thüringern vom Personal der „Costa“-Crew erklärt wurde, sei im Krankenhaus ein Familienzimmer für die beiden frei gewesen. Doch wie sich herausstellte, durfte Norbert gar nicht im Krankenzimmer übernachten – der nächste Tiefschlag für die Geraer. Erst ein Deutsch sprechender Arzt konnte am Abend für Aufklärung sorgen, wie „Bild“ berichtet. Roswitha hatte Corona samt Lungenentzündung. „Mein Mann durfte aber nicht im Haus übernachten. Also wieder eine Lüge des Costa-Schiffes! Auch hieß es: Mit Corona wäre eine Hotel-Übernachtung und ein selbst organisierter Rückflug nicht möglich. Auch gelogen!“, macht sich Roswitha gegenüber „Bild“ Luft.
Thüringerin: „Ich bin bis heute traumatisiert“
Immerhin nahm der Albtraum für die Thüringer noch ein recht glimpfliches Ende. Die Behandlung von Roswitha habe angeschlagen und das Ehepaar konnte nach einigen Tagen den Heimflug buchen und antreten. Doch so schnell werden sie ihren Urlaub wohl nicht vergessen: „Ich bin bis heute traumatisiert. Wir wurden von Costa wie Hunde ausgesetzt ohne Hilfe. Das war furchtbar“, sagt Roswitha der „Bild“. Scheint so, als ob die beiden jetzt erst einmal Urlaub von ihrem Urlaub bräuchten.
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Auch ein Anwalt für Verbraucherschutz kritisierte das Verhalten der „Costa“-Crew. „Bei Corona darf die Crew, auch zum Schutz anderer Gäste, Infizierten die Weiterfahrt verbieten, aber es muss zwingend Betreuungsleistungen geben. Die hat Costa hier versäumt. Das geht nicht“, sagt er gegenüber der Zeitung. Doch was sagt „Costa“ selbst? „Gemäß den Protokollen zum Gesundheitsschutz kann in notwendigen Fällen eine medizinische Ausschiffung durchgeführt werden.“