Und schon wieder müssen sich Anwohner einer Thüringer Region auf eine Preis-Klatsche gefasst machen. Immerhin gehen die Kosten „nur“ moderat nach oben. Trotzdem müssen nun etliche Kunden ihre Ausgaben neu kalkulieren.
Aus Sicht der Verantwortlichen ist die Preisanhebung aber unumgänglich – und lange nicht ausreichend, um die Kosten zu decken. Die Thüringer Region befürchtet auf lange Sicht bittere Konsequenzen.
Thüringen: Nächster Preis-Hammer
Klar, Sprit, Personal, Reparaturkosten – billiger wurde in den letzten Monaten so gut wie nix. Dass das irgendwann auch der Endkunde beim öffentlichen Nahverkehr zu spüren bekommt, können wir uns fast denken. Bei der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft Suhl / Zella-Mehlis (SNG) wurde jetzt die nächste Preisklatsche fix gemacht. Sie fällt aber lange nicht so drastisch aus, wie sie sein könnte.
+++ Thüringer Traditionsbetriebe sterben – SIE wollen daran was ändern +++
„Wenn wir die Leute weg vom eigenen Auto bringen und zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen wollen, können wir die Preisschraube für Tickets nicht ins Unendliche drehen“, erklärt Ingrid Ehrhardt gegenüber dem „Freien Wort“. Sie ist Aufsichtsratsvorsitzende in Suhl und daneben auch Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler / Grünen.
So steigen die Preise
Konkret wird ein Einzelfahrschein normal und ermäßigt ab dem 1. Juli 2024 um zehn Cent teurer. Die Tages- und Wochenkarten geben um jeweils einen Euro nach oben. Für die Monatskarte legst du zwei Euro mehr auf den Tisch. Die Jahreskarte kostet statt 360 Euro zukünftig 380 Euro.
Damit fließen etwa 140.000 Euro jährlich mehr in die Betriebskasse bei SNG, schätzt Ehrhardt. „Ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man weiß, dass der über die Suhler Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft (SBB) von der Stadt an die SNG gezahlte jährliche Zuschussbedarf bei mittlerweile 3,4 Millionen Euro liegt“, so die Aufsichtsratsvorsitzende weiter gegenüber der Zeitung.
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Gleichzeitig wollen die Verantwortlichen den Kunden aber auch nicht zu viel zumuten. Sonst würden der SNG wohl einfach die Kunden wegfallen und die Einnahmen brechen komplett ein. Eine unangenehme Zwickmühle, in der sich gerade viele Öffentliche Nahverkehrsbetriebe in den Süd-Thüringen befinden. Die Region befürchtet jetzt, in Sachen Bus und Bahn abgehängt zu werden. Denn ohne Fördermittel sind so auch keine notwendigen Investitionen zu tätigen.