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Amateurfußball in Thüringen: Geht’s den Aggro-Fans jetzt an den Kragen? Neue Regel könnte alles verändern

Auch in Thüringen sind aggressive Fans ein riesiges Problem. Eine neue Regel im Amateurfußball könnte jetzt alles verändern.

Thueringen
© IMAGO/Funke Foto Services

Thüringen: Fünf kuriose Fakten über den Freistaat

Der Freistaat Thüringen hat Einiges zu bieten. Hier kommen fünf kuriose Fakten, die du vielleicht noch nicht wusstest.

Gerade im Amateurfußball kochen die Aggressionen regelmäßig über. Beleidigungen, Pöbeleien und teilweise sogar Gewalt. Thüringer Schiris brauchen starke Nerven.

Jetzt testet der Thüringer Amateurfußball aber eine Regel, die alles verändern könnte. Sie soll aggressivem Verhalten auf dem Platz und auch am Spielfeldrand entgegenwirken und die Situation beruhigen.

Amateurfußball in Thüringen: Rassismus und Diskriminierung an der Tages-Ordnung

Was sich Schiedsrichter und ihre Assistenten nicht nur von Spielern, sondern auch vom Spielfeldrand anhören müssen, ist kaum auszuhalten. Während eines Pokalspiels in Thüringen eskalieren die Beleidigungen. „Du winkst eine Scheiße zurecht“, ist dabei noch das Harmloseste, wie der MDR Thüringen berichtet. Die Beleidigungen sind teilweise diskriminierend, rassistisch und herabwürdigend – und kein Einzelfall.

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Dabei sind nicht nur Spiel-Abbrüche die Konsequenz. Der Thüringer Fußball-Verband (TFV) hat auch schon Strafen im vierstelligen Bereich verhängt. Für Verein-Verantwortliche gab es auch schonmal Schulungen. „Niemand muss solche Sprüche aushalten, und Vereine müssen sich über die Konsequenzen bewusst werden“, erklärte Volker Westhaus vom TFV dem MDR.

Ein neues Pilotprojekt könnte die brenzligen Situationen dabei entschärfen. Getestet wird eine neue Stopp-Regel in drei Thüringer Fußball-Kreisen. In Jena-Saale-Orla, Westthüringen und Ostthüringen von der Kreisoberliga abwärts. Konkret heißt das: Schiedsrichter können ein Spiel mit der „Stopp – fünf Minuten Pause“-Regel pausieren, wenn ihnen die Stimmung zu aggressiv ist.

„Schiedsrichter konnten Ruhe reinbringen“

Doch wie genau sieht die Umsetzung aus? Verhalten sich beispielsweise ein oder mehrere Zuschauer aggressiv, kann der Schiri Spielpausen einlegen. Statt einer gelben oder roten Karte pfeift er einmal und zeigt das Unterbrechungszeichen. Für die beiden Mannschaften geht es dann für fünf Minuten in den eigenen Strafraum.

Zusammen mit dem Kapitän kläre man dann die Situation. So sollen Rachefouls auf dem Platz unterbunden werden. Diese Maßnahme kann der Schiedsrichter zwei Mal einsetzen, ehe ein Spielabbruch im Raum steht Wichtig: Es ist egal, ob die Aggressionen von einem Spieler, Trainer, Zuschauer, Funktionär – oder Schiedsrichter selbst kommen.


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Offenbar bringt die neue Regel auch in Testlauf schon den gewünschten Effekt. Jedenfalls war es bei zwei Spielen in Westthüringen so. „Einmal im Jugendspiel und einmal bei einem Herrenspiel. Die Schiedsrichter konnten Ruhe reinbringen und auch die Zuschauer und Trainer haben sich danach ruhiger verhalten“, so Martin Falk gegenüber dem MDR Thüringen. Falk ist Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses Westthüringen.

Noch bis zum Saison-Ende 2023/24 wird das Projekt in Thüringen getestet. Danach entscheidet sich, ob die neue Stopp-Regel auf den ganzen Amateurfußball in Thüringen ausgeweitet wird.