Das Bier gehört in Thüringen wohl genauso zum Kulturgut wie die Bratwurst. Kein Wunder, denn der Freistaat hat eine lange Brautradition und beherbergt zudem einige bekannte Brauereien. Da gibt es zum Beispiel die Brauerei Apolda, die Brauerei Gessner, die Köstritzer Brauerei oder auch die Schlossbrauerei Schwarzbach – um nur einige zu nennen.
Dass das Bier den Thüringern ordentlich schmeckt, geht auch aus der neusten Statistik des Thüringer Landesamts hervor. Doch einige Zahlen dürften zumindest bei den Brauereien einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Um was es genau geht, liest du hier.
Thüringen: Bierdurst ungebrochen hoch
Schon gewusst? Am Dienstag (23. April) ist der Tag des deutschen Bieres – ein Datum, an dem die Hopfenkaltschale in ganz Deutschland gebührend gefeiert wird. Und der Durst nach dem hopfigen Kaltgetränk ist ungebrochen hoch. Im Jahr 2023 wurden in Thüringen 44 von deutschlandweit 1.492 Braustätten betrieben – und damit waren das laut Thüringer Landesamtes für Statistik drei Brauereien mehr als im Jahr zuvor.
+++ Thüringen hat einiges aufzuholen! HIER bleibt der Freistaat unter den Erwartungen +++
Dabei sei gesagt: Die Thüringer sind ihre eigenen besten Kunden. Denn im Jahr 2023 wurden im Freistaat stolze 2,2 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt – und davon 99,3 Prozent im Inland. Doch von diesen Zahlen profitierten nicht nur die jeweiligen Brauereien, sondern auch der Landeshaushalt.
Thüringen verdient 18,2 Millionen Euro am Bier
Denn der Bier-Umsatz verschaffte dem Landeshaushalt Steuereinnahmen in Höhe von rund 18,2 Millionen Euro. Eine Menge Geld, das die Brauereien an Thüringen abdrücken mussten. Damit verdiente der Freistaat je Hektoliter versteuertem Bier im Durchschnitt 8,34 Euro beziehungsweise 4,17 Cent pro Halbliterflasche, wie das Thüringer Landesamt für Statistik schreibt.
Mehr News:
Übrigens: Die Biersteuer wird zwar vom Zoll erhoben, ist aber eine Landessteuer. Ihr unterliegen Bier aus Malz, aber auch bierhaltige Mischgetränke wie Radler und Co. Entscheidend für die Höhe der Steuern ist zudem der sogenannte Stammwürzegehalt des Bieres. Also der Anteil der Stoffe, die sich vor der Gärung aus Malz und Hopfen im Wasser gelöst haben. Diese Stammwürze besteht aus Malzzucker, Vitaminen, Eiweiß, Aminosäuren, Mineralien und Hopfenanteilen. Im Steuerhaushalt 2023 des Freistaates erbrachte die Biersteuer 6,2 Prozent der eingenommenen Landessteuern.