Es war ein selten trauriger Zwischenfall, der seinerzeit hohe Wellen schlug. Die Problembärin „JJ4“ aus Norditalien hatte vor mehr als einem Jahr einen 26-jährigen Jogger attackiert und getötet. Seitdem tobt in Italien ein erbitterter Streit um das Schicksal der Bärin.
Jetzt ist klar: Sie kommt raus Italien und zu uns nach Thüringen. Die Debatte um das Zusammenleben zwischen Tier und Mensch wird das wohl kaum verstummen lassen.
Thüringen: Problem-Bärin wird abgeschoben
Der tödliche Vorfall ereignete sich im April 2023 ganz in der Nähe von Trient. Danach sah es zunächst so aus, als würde die Bärin hingerichtet werden. Ein entsprechendes Dekret von der Provinzregierung wurde aber durch Eilanträge von Tierschützern vor Gericht gestoppt. Sie hielten erbittert dagegen und retten dem Tier womöglich das Leben. Daraufhin wurde die Bärin lebend gefangen und in ein Gehege bei Trient gebracht.
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Es wird nicht ihr Zuhause für immer bleiben. Denn wie der zuständige Assessor Roberto Failoni am Dienstag (14. Mai) der Zeitung „Corriere del Trentino“ offenbarte, soll das Tier umgesiedelt werden. Und zwar in den Alternativen Bärenpark Worbis zu uns nach Thüringen. Die Umsiedlung soll demnach bis zum Herbst vollzogen werden.
„Mit vollem Respekt für das Tier“
Seit dem tödlichen Vorfall schwelt in Italien eine hitzige Diskussion um das Zusammenleben von Bär und Mensch in den Wäldern. Die Region um Trient ist bei Touristen und Wanderern sehr beliebt. Ende Mai tagt nach Failonis Worten der Staatsrat der Provinz zu dem Thema. Dann soll die endgültige Entscheidung offiziell gemacht werden.
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Das Gehege in Worbis soll jetzt angepasst werden. Vonseiten der Verantwortlichen schätzt man, dass die Verlegung vier bis fünf Monate dauern wird. Bereits seit einiger Zeit sei die Provinz mit den zuständigen Ansprechpartnern in Deutschland in Kontakt. „Sobald wir so weit sind, werden wir den Prozess in enger Zusammenarbeit mit dem alternativen Bären- und Wolfspark Worbis abschließen, mit vollem Respekt für das Tier.“ (mit dpa)