Dass es für die Bäckereien in Thüringen schon einmal besser lief, ist kein sonderlich gut gehütetes Geheimnis – auch in Erfurt nicht. Kaum eine Woche vergeht, wo wir nicht von der nächsten Betriebsschließung lesen. Die Konjunkturflaute und die wachsende Konkurrenz von den Supermärkten liefern dabei nur zwei mögliche Erklärungen.
Es gibt aber auch genug Bäckereien, die theoretisch weiter machen könnten, die aber aus einem ganz anderen Grund dichtmachen: Sie finden einfach keinen Nachwuchs. Auch deswegen greifen die Bäcker in Erfurt jetzt durch – und bringen eine drastische Maßnahme an den Start.
Erfurt: Bäckereien mit drastischer Maßnahme
Und dabei geht es – wie könnte es anders sein – ums Geld. Denn ein Beruf kann noch so viel Spaß machen, wenn am Ende das Gehalt nicht stimmt, will ihn keiner machen. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt informiert, gibt es in den Bäckereien in Erfurt jetzt aber ganz neue finanzielle Anreize für den Nachwuchs. Denn die tariflichen Azubi-Gehälter wurden erhöht.
+++ Erfurt: Mega-Ankündigung zum Krämerbrückenfest! DAS gab es bislang noch nie +++
„Wer seine Ausbildung anfängt, geht mit mindestens 860 Euro im Monat nach Hause. Das sind 180 Euro mehr als bislang. Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es 190 Euro zusätzlich. Und im dritten bekommt der Bäckerei-Nachwuchs 1.085 Euro – ein Plus von 200 Euro“, erklärt NGG-Thüringen-Chef Jens Löbel. „Im Schnitt haben die Bäckerei-Azubis damit rund ein Viertel mehr auf dem Konto.“
DAS gibt’s derzeit noch obendrauf
Gleichzeitig gibt es für die Nachwuchsbäcker in diesem Jahr noch eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 50 Euro pro Monat. Wenn du also schon in der Ausbildung bist, lohnt es sich, mal das Konto zu checken. Wenn die Prämie nämlich noch nicht drauf ist, steht dir unter Umständen eine saftige Nachzahlung zu. „Wer das zusätzliche Geld noch nicht bekommt, sollte sich melden. Dazu gibt es auch noch ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV. Da kommt also einiges zusammen“, so Löbel.
Die neuen Azubitarife sind laut NGG allgemeinverbindlich. Das heißt, sie gelten für jede Bäckerei und für jeden Bereich. Sie stehen dir also zu, egal ob du im Verkauf oder in der Backstube ackerst. Dafür habe sich die Gewerkschaft nach eigenen Angaben zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks beim Bundesarbeitsministerium eingesetzt.
Mehr News:
„Die Branche startet damit eine ‚Azubi-Offensive‘. Und das ist auch dringend notwendig. Denn nur so haben die Bäckereien in Thüringen die Chance, auch in Zukunft genügend Nachwuchs zu bekommen“, so Löbel.