Wer im Einzelhandel arbeitet, der kann darüber vermutlich ein Buch schreiben. Skurrile Situationen, merkwürdige Kunden oder seltsame Beschuldigungen – da dürfte alles dabei gewesen sein. Auch der Erfurter Peter Peterknecht hat einiges zu erzählen.
Kein Wunder, immerhin arbeitet er seit über 35 Jahren in dem beliebten Buchladen. Seit 1992 ist er offiziell Inhaber und Geschäftsführer. Thüringen24 hat er verraten, welche skurrilen und teilweise lustige Anfragen er erhalten und welche merkwürdigen Gespräche er in seinem Erfurter Laden geführt hat.
Erfurt: Buchladen-Inhaber plaudert aus dem Nähkästchen
Wenn es um Bücher geht, ist Peterknecht eine DER Anlaufstellen in Erfurt. Besonders, wenn man auf den lokalen Handel setzt. Egal ob Romane aus aller Welt, Fachliteratur, Lektüre, Kalender oder „buchiger“ Krimskrams – der beleibte Laden hat einiges in petto. Und so strömen täglich die Kunden zu Peterknecht, teilweise mit merkwürdigen Suchanfragen im Gepäck.
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Im Einzelhandel wahrlich keine Seltenheit: Kunden kommen mit Produkt-Wünschen um die Ecke, bei denen man zweimal überlegen muss, was sie genau damit meinen. Davon kann auch Inhaber Peter Peterknecht das sprichwörtliche Lied singen: „Auf einem Zettel stand ‚Logi Lugg'“, erinnert er sich und löst dann direkt auf, dass es sich dabei um den berühmten Zeichentrick-Cobwboy Lucky Luke handelte. In die Kategorie „Den richtigen Titel“ raten fällt wohl auch die Frage nach „Der Prolet“ anstelle des Propheten. Kniffliger wird es bei der Suche nach „Schnellzug nach Venedig“. Gemeint war „Nachtzug nach Lissabohn“. Nur knapp daneben lag der Kunde mit „Frau Gräfin hatte einen Sohn“. Was bestellt wurde, war „Frau Wirtin hatte einen Knecht“.

„Keine Bücher über Tattoo-Entfernungs-Lasergeräte?“
Natürlich hat auch das Sortiment bei Peterknecht seine Grenzen – immerhin ist die Ladenfläche am Anger auch begrenzt. Doch angesichts einer beinahe vorwurfsvollen Frage konnten die Mitarbeiter nur den Kopf schütteln: „Sie haben also keine Bücher über Tattoo-Entfernungs-Lasergeräte?“ Auch die Frage nach einem Buch über „Hamster-Ratten“, mussten die Mitarbeiter verneinen. Immerhin konnte der Kunde der auf der Suche nach einem „Tolstoi-Stift“ war, den Buchladen mit dem gewünschten „Tiptoi“-Produkt verlassen.
Doch die Mitarbeiter der beliebten Erfurter Buchhandlung müssen nicht nur häufig erraten, welcher Buchtitel sich hinter den kreativen Adaptiven versteckt. Sondern führen regelmäßig auch durchaus kontroverse Gespräche an der Kasse. „Ich hätte gerne einen Büchergutschein über 20 Euro. Muss ich das jetzt bezahlen oder der Beschenkte?“, rezitiert Peterknecht eine Situation. Ebenfalls in die Kategorie seltsame Gespräche dürften folgende Mini-Konversationen fallen: Auf die typische Frage: „Kann ich Ihnen helfen?“, antwortete ein Kunde „Nein Danke, ich kann selber sehen.“ Auf die Verabschiedung „Viel Spaß beim Lesen“, konterte ein Kunde schlicht: „Warum?“.
Beispiele wie diese haben Peter Peterknecht und seine Mitarbeiter genügend auf Lager – und sicherlich auch jeder, der im Einzelhandel tätig ist. Das Gute: Sie nehmen das Ganze mit einer Menge Humor. Und sind wir mal ehrlich: Bei den meisten dieser Dialoge muss man doch einfach schmunzeln.