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Zoo Erfurt freut sich über Nachwuchs! Aber die Uhr tickt schon jetzt

Aufregung im Zoo Erfurt! Drei Impala Männchen sind frisch zur Welt gekommen und verzaubern Besucher. Doch ihre Tage könnten gezählt sein.

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© Zoo Erfurt

Das ist der Zoo in Erfurt: Vom Elefant bis zur Tüpfelhyäne

Eines der Highlights der Thüringer Hauptstadt ist der Erfurter Zoo. In diesem Video stellen wir ihn dir vor.

Aufregung im Zoo Erfurt! In der Afrikasavanne haben aufmerksame Besucher sie bestimmt schon entdeckt: Die Impala Jungtiere, die zwischen dem 19. Juni und dem 15. Juli geboren wurden und jetzt gemeinsam mit den anderen Tieren vor Ort die Außenanlage erkunden.

Für den Zoo Erfurt ist das ein großer Erfolg. Insgesamt wachsen aktuell acht Impalas heran – sehr zur Freude der Tierpfleger. Doch trotz der positiven Nachrichten könnte es für einige von ihnen bald ernst werden, denn ein Problem wirft bereits seine Schatten voraus.

Zoo Erfurt greift zu drastischer Maßnahme

Dass der Nachwuchs unbeschwert über die Savanne springt und in geschützter Umgebung aufwachsen kann, ist bereits ein Glücksfall. Denn in der Wildnis sieht es ganz anders aus: „Weniger als die Hälfte der Impala-Jungtiere werden überhaupt älter als ein Jahr“, berichtet der Zoo Erfurt. Dort stellen Raubtiere wie Geparde oder Löwen eine ständige Gefahr dar. Im Zoo hingegen ist die Überlebenschance deutlich höher.

In freier Natur verlassen männliche Impalas nach einigen Monaten ihre Herde und schließen sich sogenannten Junggesellengruppen an, bevor sie später eigene Gruppen mit Weibchen bilden. Im Zoo ist das nicht ohne Weiteres möglich – aus verhaltensbiologischer Sicht und sozialen Gründen müssten sie aber eigentlich auch die Herde verlassen.

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Hier kommt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ins Spiel: Es sucht für die Jungtiere aus Erfurt passende Plätze an anderen Orten, wo sie artgerecht weiterleben können. Doch nicht immer lässt sich ein geeigneter Ort finden. In so einem Fall greift der Zoo dann zu einer drastischen Maßnahme: Die Tiere werden „tierschutzgerecht“ getötet und an Fleischfresser verfüttert.

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Der Zoo Erfurt freut sich über seine Neuzugänge. Foto: Zoo Erfurt

Töten aus wichtigem Grund

„Diese Maßnahme erfolgt ausschließlich unter Berücksichtigung des deutschen Tierschutzgesetzes, das das Töten von Tieren nur dann erlaubt, wenn ein ‚vernünftiger Grund‘ vorliegt – in diesem Fall der Erhalt einer stabilen Herdenstruktur und die Versorgung der Löwen und Geparde mit naturnahem Futter“, erklärt der Zoo in einer Pressemitteilung. Diese Praxis sei in der zoologischen Fachwelt anerkannt, ethisch begründet und diene dem höheren Ziel: Einer tiergerechten und langfristig stabilen Tierhaltung.


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Es bleibt zu hoffen, dass sich rechtzeitig ein geeigneter Platz für sie findet, sodass sie diesem Schicksal entgehen können.