Einwohner in Nordhausen (Thüringen) sind verwirrt. Als die Menschen in der Stadt am Sonntag schlafen wollten, gab es plötzlich einen lauten Knall!
Jetzt wird in den sozialen Medien gerätselt, was hinter dem Geräusch stecken könnte. Es hatte die Anwohner nicht nur erschreckt, sondern vermeintlich sogar für wackelnde Böden in der Region von Thüringen gesorgt.
Thüringen: Viele Spekulationen um den Knall
In einer privaten Nordhäuser Facebook-Gruppe überschlagen sich die Spekulationen. Es gibt einige Vermutungen zu dem Knall. Viele finden den Vorfall „unheimlich“ oder gar „erschreckend“.
Doch offenbar war der Knall nicht überall zu hören – während es bei Harzungen im Kreis Nordhausen laut gewesen sein und sogar der Boden leicht gebebt haben soll, scheint es auf Ecke der Ballspielhalle ruhig geblieben zu sein.
Das steckt hinter dem unheimlichen Knall in Thüringen
Von Sprengungen bis zu einem Überschall-Knall durch einen Jet am Himmel sammeln sich viele Ideen in den Kommentaren. Ganz falsch liegen einige nicht.
Unser Thüringen24-Reporter ist der Sache auf den Grund gegangen – und bekam bei einem Bundeswehr-Sprecher schnell Auskunft. Es handelt sich demnach um einen gemeldeten Flug eines Tornado-Jets des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“.
Der Sprecher erklärt: „Dieser flog um 10.04 Uhr im Rahmen eines Übungseinsatzes mit Überschallanteil in Flugfläche 440 (circa 13.410 Meter über dem Meeresspiegel) von Nord nach Süd auf den Bereich Erfurt zu.“ Circa 20,4 Kilometer nördlich von Erfurt kam das Luftfahrzeug dann wieder in den Unterschallbereich.
Warum fliegt ein Überschallflug über Thüringen?
Dahinter stecken Flugsicherheitsgründe: Ein Zweck von Überschallflügen ist die Überprüfung der Funktionen des Flugzeugs. Besonders nach Instandsetzungen und periodisch durchzuführenden Kontrollen ist ein Testflug, auch im Überschallbereich notwendig.
Wenn die Parameter bei dem Flug innerhalb vorgeschriebener Normen liegen, wird ein Flugzeug erst wieder zur normalen Nutzung freigegeben. Abhängig von einigen Faktoren erreicht ein Flugzeug bei einem Überschallflug eine Geschwindigkeit von mehr als circa 330 Metern pro Sekunde, sprich rund 1.188 km/h und höher. Eine Begleiterscheinung solcher Flüge ist auch der sogenannte Überschallknall.
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„Mit dem Eintritt in den Bereich der Schallgeschwindigkeit treten Druckverdichtungen in der das Flugzeug umgebenden Atmosphäre auf, welche sich durch Druckstöße entladen. Diese breiten sich kegelförmig hinter der Schallquelle aus. Die Breite dieses Kegels kann bis zu 80 Kilometer betragen. Diese Druckstöße nehmen wir als Knall und Druckschwankungen wahr“, erklärt der Bundeswehr-Sprecher.
Um die Auswirkungen dieser Flüge auf unsere Umwelt gering zu halten, wurden seitens der Bundeswehr einige Bedingungen für solche Flüge erlassen. Darunter fallen Uhrzeiten, Mindesthöhe und möglichst die Vermeidung von besiedelten Gebieten.