Nach Fußball-Randale in Erfurt: Identität von 74 Krawall-Fans ermittelt
Krawalle beim Spiel zwischen Lok Leipzig und Rot-Weiß Erfurt II aufgearbeitet
74 Straftäter identifiziert
Randalierer kamen vor allem aus Leipzig
Nach den schweren Fan-Krawallen während eines Fußballspiels zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und dem FC Rot-Weiß-Erfurt im Juni 2015 hat die Thüringer Polizei nach eigenen Angaben 74 mutmaßliche Straftäter identifiziert. Sie seien zwischen 17 und 46 Jahren alt und gehörten vornehmlich zu den Anhängern des Leipziger Vereins, sagte der Leiter der „Arbeitsgruppe Steigerwald“ der Landespolizeiinspektion Erfurt, Tobias Albert, am Dienstag in Erfurt.
Verfahren werden an zuständige Staatsanwaltschaft in Erfurt übergeben
Ihnen werde vor allem schwerer Haus- und Landfriedensbruch sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Während des Spiels hatten Lok-Leipzig-Fans den Fußballplatz gestürmt. Die Ermittlungen der Polizei zu den Krawallen würden nun abgeschlossen, hieß es. Fast alle Verfahren seien inzwischen an die zuständige Staatsanwaltschaft Erfurt abgegeben worden.
Den Angaben nach waren sechs Menschen entweder durch Tritte und Schläge zu Schaden gekommen; bei 50 weiteren hätten damals die Augen wegen des Einsatzes von Pfefferspray ausgespült werden müssen. Wegen der Ausschreitungen waren seinerzeit 270 Polizisten zusammengezogen worden, um die Randalierer unter Kontrolle zu bringen; zu Beginn waren rund 150 Beamte im Einsatz.
Damaliger Polizeiführer prognostiziert Wiederholung der Ereignisse
Obwohl mit dem Umbau des Steigerwald-Stadions zu einer Multifunktionsarena Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden seien, zeigte sich der damalige Polizeiführer Torsten Donner wenig zuversichtlich, dass sich derartige Ausschreitungen bei Fußballspielen in Erfurt gänzlich werden verhindern lassen. „Ob wir solche Vorfälle noch mal haben werden? Ich prognostiziere: Ja!“, sagte Donner.