- X-Fab aus Erfurt will an die Börse
- Halbleiterhersteller plant Investitionen auch in deutsche Standorte
- Werkserweiterungen im Gewerbegebiet Erfurt-Südost
Der Halbleiterhersteller X-Fab bereitet seinen Börsengang vor und möchte weltweit in seine Standorte investieren – darunter auch am Sitz in Erfurt. Geplant sei eine Notierung an der Euronext Paris noch in diesem Frühjahr, wie die X-Fab Silicon Foundries SE am Dienstag in der thüringischen Landeshauptstadt mitteilte.
Mit Aktienerlösen sollen Investitionen finanziert werden
Das Unternehmen will mit den Erlösen aus dem Börsengang unter anderem Investitionen finanzieren. Nach eigenen Angaben sollen Kapazitäten ausgebaut und Technologien erweitert werden. „Wir sind auf Wachstumskurs“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von X-Fab, Rudi De Winter. „Als börsennotierte Gesellschaft mit größeren finanziellen Möglichkeiten können wir dieses Wachstum weiter festigen.“
Auch Werk in Erfurt soll erweitert werden
„Die Erweiterungen und Investitionen beziehen sich auf die Standorte weltweit“, ergänzte eine Sprecherin von X-Fab gegenüber Thüringen24. Und natürlich sei da auch der in Thüringen dabei, heißt es. Ob durch die Werkserweiterungen im Gewerbegebiet Erfurt-Südost neue Arbeitsplätze geschaffen werden, stehe in dem frühen Planungsstadium allerdings noch nicht fest. Das Unternehmen wird die Öffentlichkeit wohl frühestens im zweiten Quartal dieses Jahres über erste Details informieren.
X-Fab erhält Millionenförderung vom Bund
Positive Nachrichten für X-Fab gab es bereits in der vergangenen Woche: Der Bund will die deutsche Mikroelektronik-Branche mit 4,4 Milliarden Euro fördern, um damit Anreize für Investitionen an den hiesigen Standorten zu schaffen. Neben Großkonzernen sollen auch mittelständische Unternehmen davon profitieren – darunter auch X-Fab. Eine Sprecherin bestätigte die Meldung. Momentan würden förderbare Projekte besprochen. „In welcher Höhe dann Gelder fließen werden, steht noch nicht fest“, heißt es. Wohl aber, dass noch „eine Menge Arbeit zu tun ist, bis alles final und spruchreif ist.“
X-Fab will Aktien ausgeben
Bei dem nun angekündigten Börsengang plant X-Fab die Ausgabe neuer Aktien in Höhe von rund 250 Millionen Euro sowie eine Platzierung bestehender Aktien von Minderheitsaktionären. Die belgische Beteiligungsgesellschaft Xtrion, die als Hauptaktionär derzeit 61,4 Prozent an dem Unternehmen halte, werde bei dem Börsengang keine Aktien verkaufen, hieß es.
Hintergrund zum Unternehmen X-Fab
X-Fab beschäftigt nach eigenen Angaben rund 3800 Mitarbeiter in sechs Fertigungsstätten in Deutschland, Frankreich, Malaysia und den Vereinigten Staaten – darunter etwa 770 in Erfurt und 450 in Dresden. Die Firmengruppe hat 2016 einen Gesamtumsatz von 513 Millionen US-Dollar (etwa 465 Millionen Euro) erwirtschaftet. Das sei eine Steigerung der Erlöse um 55 Prozent. 2015 betrug der Umsatz noch 331 Millionen US-Dollar (rund 300 Millionen Euro).