• Margot Käßmann und Gregor Gysi nahmen an Lesung im Erfurter Kaisersaal teil
• Käßmann sprach unter anderem über ihren Glauben

Sie liebe es über Dinge zu streiten, bei denen die Kontrahenten nicht alles so furchtbar ernst nehmen, sagt die ehemalige Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Margot Käßmann. In Erfurt traf sie am Dienstagabend im Rahmen der Frühlingslese auf den Linken-Politiker Gregor Gysi, den sie bereits seit dem Kirchentag 2001 persönlich kennt, sich noch an die Einzelheiten des ersten Treffens erinnern konnte.

Gespräch über Gott und die Welt

Im bis zum letzten Platz ausverkauftem Kaisersaal ging es buchstäblich um Gott und die Welt. Und auch Luther war in diesem amüsanten Gespräch, das von Autor Hanno Müller moderiert wurde, Thema. Käßmann tritt leidenschaftlich für ihren Glauben ein. Aus ihrem Fehler, einer Fahrt unter Alkoholeinfluss, der sie ihre Position kostete, zog sie 2010 die Konsequenzen. Schnörkellos, ohne herum zu eiern und nach Ausreden zu suchen.

Dieser Fehler schmälert das, was sie als Theologin für die Auseinandersetzung von Kirche und Moderne beizutragen hat, nicht. Sie ist Professorin und Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017. „Für mich persönlich ist Gott Vater und Mutter, Freundin und Geistkraft, der ich mich anvertraue“, schreibt sie in ihrem Buch „Im Zweifel glauben“.

Frühlingslese bringt Autoren nach Erfurt

Im Rahmen der Frühlingslese, einer vom Literaturverein Erfurter Herbstlese organisierte Lesereihe, finden noch bis in den Juni hinein Veranstaltungen statt. Mehr Infos zum Programm gibt es auf der Homepage der Frühlingslese.