Mittelaltermusik und elektronische Klänge in harmonischer Kombination – Faun kommt in die Messehalle – Thüringen24 sprach mit Musikerin Fiona.
Die Mittelalterband Faun kommt nach Erfurt, die sich seit ihrem Deal mit einer großen Plattenfirma von einer Band, mit Auftritten auf Märkten und Festen, zu einer entwickelt hat, die jetzt die Messehalle füllt. Sie stehen für die Verschmelzung von alten Klängen und moderner Musik. Seit Bestehen haben sie schon neun Studio-CDs auf den Markt gebracht. Richtig erfolgreich sind sie erst in den vergangen Jahren geworden. Nun waren sie bereits dreimal für den Echo nominiert. Die aktuelle CD „Midgard“ stieg im August 2016 auf Platz drei in die deutschen Albumcharts ein.
Musikvideo: Faun mit ihrem Song Federkleid
Die Band hat weltweit schon über 900 Konzerte gespielt und ist oft mit verschiedenen Konzertprogrammen auf Tour: manchmal bestuhlt für Theater, Kirchen oder klassische Konzertsäle, mit Festivalshow oder wie in Erfurt für einem Programm für die Messehalle. Dabei haben sie altertümliche, skandinavische Musik, die mit Drehleier, Nyckelharpa oder Flöte erklingt. Dazu kommt keltische romantische Musik: Harfe, Flöte & Co. Thüringen24 sprach mit Fiona, die mit Seljefloit, Fujara ganz außergewöhnliche Instrumente spielt.
Wo erlernt man denn heute noch solche Instrumente?
Es gibt Seminare und Kurse für Harfe. Immer mehr Leute sind an diesen Instrumenten interessiert, aber gute Lehrer gibt es nicht so oft. Viel erfolgt auch autodidaktisch. Wir sprechen mit Instrumentenbauern und richten und orientieren uns an alten Vorlagen.
Und verwendet ihr auch altes Material?
Es ist für uns ein Mission, Lieder und Text auszugraben. Das ist wunderbares Kulturgut, so gerät der Schnee von gestern nicht in Vergessenheit. Unser Sänger Oliver gräbt alte Schriften und Noten aus. Aus dem mittelalterlichen Notensatz erkennt man den Stil dieser Musik und wir können das in Melodien umsetzen oder etwas daraus zitieren.
Und wie lebst du selbst, bist du privat eher der Stadtmensch?
Da ziehe ich persönlich Leben auf dem Lande vor, wir haben ein Häuschen direkt im Wald, ich bin kein Stadtmensch mehr. Ich genieße jeden Tag die Natur und wir heizen mit Holz. Das bringt so eine Ruhe ins Leben.
In den Videos geht es oft um Feuer, habt ihr dazu eine besondere Beziehung?
Wir haben ja selbst eine kleine Feuershow, mit der wir oft aufgetreten sind. Oliver ist da echt fit. Das haben wir aus der Marktszene mitgebracht. Für Hallen und Bühnen muss man da allerdings vorsichtig sein und immer Arrangements mit der Feuerwehr treffen. Deswegen geht es nicht immer. Aber nicht nur Feuer macht die Show aus, wir haben zwei sehr tolle Gastmusiker: Einar „Kvitrafn“ Selvik (Wadruna) wird als Sänger mit auftreten und eine nordische Lydra spielen, wohl auch ein, zwei Stücke von Wadruna. Zum anderen ist Martin Seeberg dabei, dänischer Folkpreisträger und ein sehr guter Geiger (Valraun), der sich besonders in nordischer Musik auskennt. Insgesamt also bis zu sechs Sängern mit Chorsätzen, das ist ein Brett.
Ihr wohnt weit verstreut, probt ihr trotzdem regelmäßig?
Nein, das ist nicht möglich, da wird viel durch die Gegend geschickt. Da sind wir der modernen Technik dankbar. Zumeist gehen wir dann für eine neue Tour in Klausur für mehrere Tage und beschäftigten uns zusammen mit den Songs. Das macht sehr viel Spaß.
Termin Midgard Tour 2017:
Mittwoch, 22. März um 20 Uhr in der Messehalle Erfurt.