- CDU sieht Erfurter Multifunktionsarena als gescheitert
- Kosten siegen um zwölf Millionen Euro
- Linke will keine Fehlleistungen bezahlen
In den Streit um zusätzliche Millionen-Forderungen für die Multifunktionsarena in Erfurt haben sich auch Thüringer Landespolitiker eingeschaltet. Das Projekt entwickle sich zu einem Fass ohne Boden, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete Mario Voigt am Donnerstag.
„Projekt ist gescheitert“
Ursprünglich sei es schlicht darum gegangen, dem Fußballclub Rot-Weiß-Erfurt eine brauchbare Spielstätte zu verschaffen. „Durch die Idee, das aus den Mitteln der Tourismusförderung zu finanzieren, hat das ganze Projekt eine Dimension und Ausrichtung bekommen, die weder die Stadt, noch das Land, noch die Betreibergesellschaft beherrschen.“ Das Projekt sei gescheitert, sagte Voigt. Der Arena drohte 2016 die Insolvenz.
Kosten stiegen um 12 Millionen Euro
Die mit dem Bau beauftragte Arbeitsgemeinschaft ARGE als Generalübernehmer verklage die Stadt auf Nachzahlung von 6,2 Millionen Euro, sagte ein Stadtsprecher. Sie begründe dies mit zusätzlichen Kosten für Wandhydranten bis zum Flutlicht. Damit würde der Umbau des Steigerwaldstadions bei 44 Millionen Euro liegen. Zuerst waren rund 32 Millionen Euro eingeplant. Die Eröffnung der Arena verzögerte sich immer wieder. Einen Prozesstermin vor dem Landgericht Erfurt gibt es laut Sprecher noch nicht.
Regressansprüche prüfen
Der Linke-Abgeordnete Dieter Hausold sagte, die Stadt solle nur erbrachte Leistungen statt Fehlleistungen bezahlen. Einnahmeverluste durch abgesagte Veranstaltungen lasteten voll auf Stadt und Land. Auch der Freistaat solle prüfen, welche Regressansprüche es möglicherweise gebe.