- Etwa 1500 Menschen beim CSD in Erfurt
- Akzeptanz und Gleichberechtigung bei Zug durch Innenstadt gefordert
- Straßenfest und politische Kundgebung auf Anger
Regenbogenflaggen, bunt gekleidete Menschen und unzählige Banner mit der Forderung nach Gleichberechtigung – in Erfurt gingen am Samstag etwa 1500 Menschen auf die Straße, um gegen Homophobie und für Toleranz ihre Stimme zu erheben. Unter dem Motto „Akzeptanz macht Lust“ nahmen beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) laut Veranstalter etwa dreimal so viele Leute Teil wie noch 2016. „Ich bin megazufrieden. Es waren wieder deutlich mehr als in den vergangenen Jahren“, resümiert Fabian Gabriel, der Koordinator des CSD Bündnisses Erfurt.
Hunderte Menschen beim CSD in Erfurt
Von 12 bis 14 Uhr zog die bunte Veranstaltung durch die Innenstadt. Im Anschluss versammelten sich alle auf dem Anger, wo ein großes Straßenfest mit diversen Ständen und Bühnenprogramm gefeiert wurde. Es gab zahlreiche Redebeiträge. In diesem Jahr war eine der zentralen Forderungen, dass ein sogenanntes „Queeres Zentrum“ in Erfurt geschaffen werden soll.
„Queeres Zentrum“ gefordert
„Junge Menschen wissen oft nicht, an wen sie sich wenden sollen. Es muss einen von den Kommunen geförderten Anlaufpunkt geben, der informiert und hilft“, sagt Gabriel. Gerade die Thüringer Landeshauptstadt habe die Verantwortung für die Rechte von Andersliebenden einzutreten: „Bisher gibt es kaum Angebote in Thüringen, da sollte gerade Erfurt eine Vorreiterrolle einnehmen.“
Akzeptanz in der Gesellschaft fördern
Mit dem Queeren Zentrum sollte aber nicht nur ein Anlaufpunkt für Homosexuelle geschaffen werden: „Mit Veranstaltungen soll das Zentrum nach außen sichtbar sein und so die Akzeptanz fördern“, wünscht sich Koordinator des CSD Bündnisses.
Hunderte ziehen an der Krämerbrücke vorbei:
Gesetzesänderungen von Politik gefordert
Aber nicht nur lokale Interessen der Schwulen- und Lesbencommunity standen im Vordergrund, auch bundespolitische Themen wurden angesprochen: „Geschlechtliche Selbstbestimmung ist noch immer nicht erreicht. Es kann nicht sein, dass sich Transsexuelle für eine Personalien-Änderung zweimal begutachten lassen müssen und dann ein Richter entscheidet, ob es zulässig ist“, sagt Gabriel, der von der Politik Gesetzesänderungen fordert. „Wir wollen, dass die Menschen ihr Geschlecht selbst definieren können, ohne erniedrigende Prozeduren über sich ergehen lassen zu müssen.“