- Menschen brechen auf Fischmarkt in Erfurt zusammen
- Laut hupender Transporter fährt vor
- Was ist in Erfurts Innenstadt passiert?
Ein Mädchen schreit und bricht zusammen, Passanten eilen ihr zu Hilfe. Plötzlich fallen immer mehr Fußgänger zu Boden: Den Menschen auf dem Fischmarkt in Erfurt bot sich am Montagnachmittag ein besorgniserregendes Bild.
Umfrage zur Arbeit:
Menschen brechen auf Fischmarkt in Erfurt zusammen
Wenig später fährt laut hupend ein Kleintransporter – einem Krankenwagen ähnelnd – vor. Ein Mann steigt aus und sorgt nach und nach für Aufklärung, was es mit dem Vorfall auf dem Erfurter Fischmarkt auf sich hat: „Wir sind die seelischen Gesundheitshelfer. Wir finden, dass Sie viel zu viel arbeiten. Entspannt euch mal, Leute! Kommt mal bisschen down! Es gibt noch ganz tolle Dinge neben der Arbeit.“
Flashmob für die seelische Gesundheit in Erfurt
Danach stehen die zuvor zusammengebrochenen Menschen wieder auf, laufen zum Transporter und beginnen, zu chilliger Musik zu tanzen. In kurzen Freeze-Pausen – also Momenten, an denen jeder plötzlich stillsteht – erklärt der Mann am Mikrofon dann, worum es bei der ganzen Aktion ging: um die Erfurter Woche der seelischen Gesundheit 2018, die noch bis Samstag läuft. Die Veranstaltungen in der Landeshauptstadt sind Teil einer bundesweiten Kampagne mit Vorträgen, Workshops und kreativen Angeboten. Auch wer Hilfe braucht, soll die richtigen Ansprechpartner finden.
Sich was Gutes tun – nicht nur an die Arbeit denken
Bei dem Flashmob auf dem kurzerhand zur „Wellnessoase“ erklärten Fischmarkt wurde noch etwas deutlicher, worum es dabei geht – nämlich, dass Arbeit nicht das Wichtigste im Leben ist. „Das gemeinsame Miteinander ist das Tollste“, sagt der Sprecher am Wagen und ruft dazu auf, Zeit mit der Familie zu verbringen, spazieren zu gehen, einen entspannten Kaffee zu trinken oder sich einfach mal zu umarmenen. Jeder für sich oder gemeinsam solle man sich etwas Gutes tun. Andernfalls, so lautet die Botschaft, komme wie bei den Menschen auf dem Erfurter Fischmarkt irgendwann der Zusammenbruch.