- Eklat im Stadtrat Erfurt
- Grüne erheben schwere Vorwürfe gegen Andreas Bausewein
- Fraktion bereut Unterstützung für Oberbürgermeister
Die Grünen in Erfurt sind stinksauer. Nach der Entscheidung über politische Spitzenposten im Rathaus machen sie Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) schwere Vorwürfe – und bereuen eine Entscheidung, die sie vor der Wahl im Mai getroffen hatten. Was ist da passiert?
Beigeordnete für Erfurt gewählt
Am Mittwoch wurden im Erfurter Stadtrat drei Dezernenten gewählt, die künftig für die verschiedenen Bereiche, der Stadtpolitik zuständig sind:
- Anke Hofmann-Domke (Linke): Bürgermeisterin und damit Bauseweins Stellvertreterin, Dezernentin für Soziales
- Tobias Knoblich (parteilos): Dezernent für Kultur, Wirtschaft, Umwelt
- Andreas Horn (CDU) Dezernent für Bürgerservice und Sport
Grüne Dezernentin Kathrin Hoyer muss gehen
Obwohl SPD, Linke und Grüne im Stadtrat bislang eine Art Koalition bildeten, kam CDU-Mann Horn, aber nicht die Kandidatin der Grünen zum Zug: Kathrin Hoyer muss das bisherige Dezernat für Umwelt, Kultur und Sport räumen.
Grüne: Andreas Bausewein hat Wähler hintergangen und SPD gespalten
Ihre Fraktion sieht die Schuld nun bei Bausewein. Der Oberbürgermeister habe seine eigene Partei sehenden Auges gespalten und die Wähler absichtlich hintergangen, lautet der schwere Vorwurf, den die Grünen am Tag nach dem Erfurter Eklat in einer Mitteilung erheben. So etwas habe sich die Fraktion nicht vorstellen können, sagte deren Vorsitzender Alexander Thumfart. „Die jetzige Kungelei der SPD mit der CDU ist ein Schlag ins Gesicht derer, die im Juni eine fortschrittliche und nachhaltige Politik gewählt haben.“
Oberbürgermeisterwahl in Erfurt: Grüne unterstützten Bausewein
Damals wurde Bausewein als Stadtoberhaupt bestätigt. Für die Stichwahl gegen CDU-Herausforderin Marion Walsmann hatte der Sozialdemokrat auch die Unterstützung der Grünen bekommen.
Grüne entschuldigen sich bei Wählern
Die bedauern das nach eigener Aussage nach dem Dezernenten-Debakel aber zutiefst: „Für den Missgriff, in der Stichwahl für den SPD-Kandidaten Bausewein geworben zu haben, entschuldigen wir uns bei unseren Wählerinnen und Wählern.“