Mitten in der Nacht bricht ein Feuer aus, ein junger Mann kann gerade noch den Notruf absetzen. Sich selbst aus den Flammen befreien, gelingt ihm jedoch nicht mehr. Sein Leben verdankt er einem ganz besonderen Schutzengel.
Keine Sekunde zögerte der heutige Bürgermeister von Sondershausen, als er sich in die brennende Wohnung stürzte, um den 20-Jährigen aus den Flammen zu befreien. Polizeioberkommissar Steffen Grimm verdiene große Anerkennung für seine Hilfsbereitschaft und Entschlossenheit, so Thüringens Innenminister Georg Maier zur Belobigung am Montag.
Mann liegt röchelnd in brennender Wohnung
Zusammen mit zwei Kollegen war Grimm im Januar zu dem Brand in dem Sondershausener Wohnhaus in der Straße Vor dem Jechator gerufen worden. Bereits im Treppenhaus hätten die Polizisten den Rauch gerochen, heißt es aus dem Ministerium.
Hinter der verschlossenen Wohnungstür hörten die Männer schließlich deutlich das Knistern der Flammen und das Bersten von Gegenständen – und das Husten und Röcheln einer Person. Jedoch reagierte sie auf keinerlei Ansprache mehr. Steffen Grimm brach die Wohnungstür schließlich gewaltsam auf. Ein erster Rettungsversuch der drei Polizeibeamten scheiterte wegen des dichten Rauchs.
Bürgermeister von Sondershausen rettet Betrunkenen aus Flammen
Steffen Grimm aber gab nicht auf und unternahm selbstständig weitere Rettungsversuche. Erst beim dritten entdeckte der Retter den 20 Jahre alten Bewohner und konnte ihn aus der lebensgefährlichen Lage befreien.
Er war offenbar zu stark betrunken, um die Wohnung selbstständig zu verlassen, hieß es damals von der Polizei. Steffen Grimm wie auch der Bewohner mussten anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Beide hatten eine Rauchvergiftung erlitten.
Belobigung für Held aus Sondershausen
Zu dem Einsatz war es am 12. Januar gekommen, im April wurde Grimm zum Bürgermeister in Sondershausen gewählt. Am Montag zeichnete Innenminister Maier den Retter in Erfurt für seine Heldentat mit einer Belobigung aus. (aj)