Erfurt. 

Der Weihnachtsmarkt in Erfurt für dieses Jahr ist abgeblasen. Der Duft von Glühwein und gebrannte Mandeln, das Lichtermeer vor dem Dom – darauf müssen Erfurter verzichten. Eine kleine Regel-Lücke scheint es aber doch zu geben: Ein Stand auf dem Domplateau verkauft weiterhin Glühwein.

Die CDU-Fraktion findet, der Umgang der Stadt Erfurt damit sei alles andere als professionell.

Erfurt: Standbesitzer nutzt „Regelungslücke“ für Glühwein-Verkauf

Ein privater Stand umgeht das Verkaufsverbot von Glühwein und bietet geschlossene Glühwein-Flaschen an, die im Wasserbad erhitzt werden. „Es geht auch weniger um sein Angebot, als um den Umgang der Stadt damit“, erklärt ein CDU-Fraktionschef Michael Hose auf Nachfrage von Thüringen24.

Dabei verstoße der der Glühwein-Verkauf in dieser Form nicht gegen die Allgemeinverfügung, vielmehr nutze er eine „Regelungslücke“.

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„Genau das wollte die Stadtverwaltung mit ihren Regelungen eigentlich verhindern“

„Der Verkauf von Glühwein in Flaschen auf dem Domplateau widerspricht der Kontaktvermeidung. Der Glühwein wird auf dem Domplatz in Gruppen getrunken. Genau das wollte die Stadtverwaltung mit ihren Regelungen eigentlich verhindern“, schildert Michael Hose. Der Weihnachtsmarkt sei ja abgesagt worden, gerade um Kontakte zu reduzieren.

„Dies ist für die Händler und Gastronomen ein harter Schlag. Eine solche Maßnahme ist nur vermittelbar, wenn sie konsequent durchgesetzt wird und für alle gleichermaßen gilt. Das ist momentan nicht der Fall.“

Das Thema sei mehrfach bei Verantwortlichen der Stadt angesprochen worden, Reaktionen habe es aber nicht gegeben. Die CDU ist mit zehn Mitgliedern die größte Fraktion im Stadtrat.

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Der Wunsch der Erfurter CDU: „Die Stadtverwaltung sollte die Regelungen eindeutig und konsequent gestalten. Gastronomen und Händler, die sich strikt an die Reglungen halten, werden benachteiligt.“ Die Gefahr bestehe, dass andere Händler dem Standbesitzer nacheifern und ebenfalls verschlossenen Glühwein verkaufen.

Geht es nach der Christdemokraten, muss schnell eine Lösung her: „Der Wunsch der Menschen nach Geselligkeit ist nachvollziehbar. Im Moment hat aber der Schutz der kranken und alten Menschen Vorrang.“ (mb)