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Erfurt: Dieser Mann setzte Erfurt unter Schock – jetzt rudert das Gericht zurück

Erfurt: Dieser Mann setzte Erfurt unter Schock – jetzt rudert das Gericht zurück

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Für seine schockierende Tat in Erfurt wurde der Mann bereits verurteilt. Doch jetzt musste das Gericht neu verhandeln. Foto: Martin Wichmann/dpa, Vesselin Georgiev (Montage)

Erfurt. 

Diese Bilder wird Erfurt wohl nie wieder vergessen! Ein unschuldiger Mensch wurde brutal niedergestochen. Der Täter war tagelang auf Flucht. Er wurde geschnappt, festgenommen und verurteilt – doch jetzt rudert das Gericht zurück.

Erfurt: Mann nimmt Ex zur Geisel und tötet Unschuldigen

Der Fall hatte weit über Erfurt hinaus Aufsehen erregt: Ein mit einem Küchenmesser bewaffnet, soll der Mann im Sommer 2018 seine Ex-Freundin durch Erfurt geschleppt und auf seiner Flucht auf einen auf einer Wiese schlafenden Mann eingestochen haben. Er hatte die Thüringer Landeshauptstadt tagelang in Atem gehalten.

Am Boyneburgufer wurde der Mann schließlich von Anwohnern entdeckt und von der Polizei überwältigt – die Bilder brannten sich ins Gedächtnis vieler Erfurter.

Geiselnehmer aus Erfurt verurteilt – Strafe neu verhandelt

Das Gericht hatte den Mann bereits 2019 wegen versuchten Mordes und Freiheitsberaubung zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil teilweise wegen Zweifeln an der Mordabsicht auf und verwies den Fall zurück nach Erfurt. Jetzt wurde neu entschieden!

Im ersten Prozess bestritt der Angeklagte bereits, dass er den Mann habe töten wollen. Er habe lediglich versucht, an die Geldbörse zu kommen. Als der Mann dabei erwacht sei, habe er sich gegen ihn wehren wollen und dabei vergessen, dass er noch das Messer in der Hand hatte. Dass er den Mann schwer verletzt habe, will er nicht bemerkt haben.

Auch seine Ex-Freundin soll der Darstellung des Angeklagten nach mehr oder weniger freiwillig mitgekommen sein. Er habe sich eigentlich nur mit ihr aussprechen wollen.

Weder Staatsanwaltschaft noch Richter folgten damals den Ausführungen des Angeklagten. Das Urteil fiel hart aus. Jetzt aber musste das Gericht zurückrudern.

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Deswegen fällt die Strafe nun milder aus

Wegen seiner Drogenabhängigkeit soll die Schuldfähigkeit des Angeklagten erheblich vermindert gewesen sein. In dem erneuten Prozess um die Messerattacke ist das Landgericht Erfurt bei seinem Urteil nun vom Vorwurf des versuchten Mordes abgerückt.

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Gleichzeitig aber wurde der Angeklagte des besonders schweren Diebstahls in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für schuldig befunden, sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage am Montag.

Geiselnehmer muss Entzug machen

Der inzwischen 44-Jährige sei Ende vergangene Woche zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Davon solle er laut Urteil zwei Jahre und sechs Monate in einer Entziehungsanstalt verbringen. (aj/dpa)