Erfurt.
Wer über die Schneeberge in Erfurt hinweg in die Schaufenster zahlreicher Läden schaut, der wird erstmal einen kleinen Schock erfahren.
Schwarze Plakate hängen vielerorts hinter den Scheiben. Die Aufschrift: „Ohne uns stirbt Erfurt! Uns wird die Existenz geraubt.“
Erfurt: „Todesanzeigen“ in Schaufenster als Hilferuf
Den Aufruf „unterschrieben“ haben der stationäre Einzelhandel, Kultur, Gastronomie, Frisöre & Kosmetik, Fitnessgewerbe und die Reisebranche. Versehen sind die Plakate auch mit einem Kreuz, so wirkt die Aufmachung wie eine Todesanzeige.
Rund 300 Händler und Gastronomen hätten sich bereits beteiligt, so Mitorganisatorin Anja Scheinpflug. Sie weiß nicht mehr weiter, ihr Modegeschäft „Kauflust“ auf der Marktstraße stehe kurz vor dem Ruin.
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„Wir wissen nicht mehr weiter“
„Wir wissen nicht mehr weiter“, schildert sie dem MDR. Ihr Vorwurf an die Politik: „Es kommen keinerlei wirtschaftliche Hilfen an, weil wir Fixkosten wie Miete, Kredite, Personalkosten und Steuerberater weiter zahlen müssen.“
Die schwarzen Plakate sind ein weiterer Hilferuf, damit die prekäre Lage vieler Selbstständiger im Erfurter Stadtbild sichtbar wird. (mb)