Erfurt.
Die Stauffenbergallee in Erfurt hat spontan – und nicht ganz offiziell – einen neuen Straßennamen erhalten. Unter dem blau-weißen Straßenschild an der Ecke zum „Krämpferufer“ wurde ein blaues Pappschild mit weißer Farbe angebracht. Darauf gut leserlich zu erkennen der Name: Paula-Fürst-Allee.
„Eine schöne Aktion […], hoffe, die Fahrer sind nicht irritiert…“ , schreibt eine Frau aus Erfurt. Doch lange wird das Schild dort wohl nicht mehr hängen…
Erfurt: Straße spontan umbenannt – das ist Paula Fürst
Die Stauffenbergallee ist spontan umbenannt worden. Allerdings nicht offiziell von der Stadt Erfurt. Unter das offizielle Straßennamensschild haben Unbekannte einen zweiten Namen angebracht: Paula-Fürst-Allee. Anwohner vermuten dahinter eine Aktion zum internationalen Frauentag.
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„Eine schöne Aktion an der Krämpferbrücke“, schreibt eine Frau bei Facebok. „Hoffe, die Fahrer sind nicht irritiert.“ Eine andere Erfurterin meint: „Nach einem kurzen Einlesen ist das wirklich schade. Eine Straße an einer Schule nach ihr zu benennen, wäre würdig und recht“.
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Aktionist hinterlässt „Botschaft“ an der Stauffenbergallee
Denn Paula Fürst war eine deutsche Reformpädagogin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft gezwungen wurde, während der Zeit des Nationalsozialismus ihre Stellung als Lehrerin aufzugeben. 1942 wurde sie nach Minsk deportiert und ermordet.
Paula Fürst hatte sich vor allem der Montessoripädagogik, einer Schulform, in der offener Unterricht statt Frontalunterricht bevorzugt wird, gewidmet. Eine Gemeinschaftsschule in Berlin, in der viele reformpädagogische Unterrichtselemente umgesetzt werden, trägt seit 2013 den Namen „Paula-Fürst-Schule“.
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Die Stauffenbergallee alias Paula-Fürst-Allee in Erfurt wird aber nicht mehr lange ihren Namen tragen. „Unsere Mitarbeiter werden dem Aktionisten leider den Spaß verderben und das Schild entfernen“, schreibt die Stadtverwaltung. Aber: „Vielleicht kam seine Botschaft ja vorher bereits an“. (fno)