April, April! Der erste Tag des Monats April ist auch der Tag der Aprilscherze. An den kleinen Scherzen scheiden sich aber die Geister: Die einen bekommen von den Neckereien nicht genug, die anderen haben schon nach dem Aufstehen die Nase voll von dem Tag.
Ein Arzt aus Erfurt erklärt nun aber: Eigentlich sollten wir uns freuen, wenn uns jemand einen Streich spielt. Denn das ist sogar gesund.
Erfurt: Mediziner erklärt, warum wir uns über Aprilscherze freuen sollten
Ralf Schlößer ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Helios Klinikum Erfurt. Er weiß also, warum wir uns wie fühlen – auch wenn wir Opfer eines Aprilscherzes werden. Denn nicht jeder Streich passiert ja mit böser Absicht oder dem Ziel, einer Person wirklich Schaden zuzufügen.
Wer am 1. April Ziel eines Scherzes wird, dem empfiehlt Schlößer: Mitlachen. „Wenn wir gemeinsam über einen Scherz lachen, zeigt das: Wir verstehen uns. Es entsteht eine Verbindung, selbst wenn ich zunächst der Reingelegte bin“, so der Arzt aus Erfurt. Die Scherze zeigten zudem ein Interesse an dem Mitmenschen: „Grund genug also, von Herzen mitzulachen, wenn sich ein Mensch die Mühe macht, sich einen Aprilscherz für uns auszudenken!“
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„Positive emotionale Bindung“ durch kleine Streiche
Zwischenmenschlich kann das sogar zu einer besseren Beziehung führen, meint Schlößer: „Wenn man es schafft, jemanden in den April zu schicken, stellt es eine positive emotionale Bindung zwischen den Menschen her.“ Doch der Mediziner gibt zu bedenken, dass nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf die kleinen Neckereien reagiert.
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Eine wichtige Rolle spiele dabei die Fähigkeit, „eine Distanz zu sich selbst herzustellen“. Wer sich unsicher ist, ob sein Ziel über die Fähigkeit verfügt, kann aber nachhelfen: Für Scherz-Muffel könne es hilfreich sein, „wenn es die Auswahl des Scherzes dem Betroffenen erleichtert, diesen als solchen zu erkennen. So kann man sich gemeinsam in das humorvolle Erleben einstimmen.“
Lachen stärkt gemeinsame Beziehung
Wem es gelingt, sein Gegenüber zum Lachen zu bringen, der darf sich auch selbst freuen. Denn langfristig stärkt das die Beziehung zueinander: „Lachen kann zu einer Entlastung von Stress und Anspannung führen. Humor und gemeinsames Lachen unterstützen die Resilienz, das heißt, die psychische Widerstandskraft, mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen und ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.“
Auf neuraler und psychologischer Ebene ist das mit dem Humor gar nicht so einfach. Noch rätselt die Forschung, wie unser Gehirn Humor genau verarbeitet und entschlüsselt. Lachen scheint in jedem Fall bestimmte Bereiche des Belohnungssystems zu aktivieren, auch das sogenannte „Glückshormon“ Dopamin spielt möglicherweise eine Rolle.
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Wenn du vorher gezweifelt hast, ob du deinen Freunden oder deiner Familie einen kleinen Streich spielen sollst – jetzt hast du auf jeden Fall einige Argumente auf deiner Seite. (dav)