Erfurt.
Die Erfurter Party-Gänger sitzen bald auf dem Trockenen!
Denn schon in zwei Wochen ändert sich einiges für die Nachteulen auf der heißbegehrten Meienbergstraße in Erfurt.
Erfurt: Stadt greift wegen Partylärm hart durch
Es könnte so entspannt sein: Sich einen Drink besorgen, ausgelassen auf dem Fußboden sitzen, quatschen und dann weiter ziehen – hört sich doch gar nicht so schlimm an.
Entspricht aber oft nicht der Realität der Party-Meile auf der Meienbergstraße.
Denn fast täglich treffen sich große Gruppen bis zu 100 Menschen, die sich leider nicht immer an die Regeln halten. Es werden Glasflaschen geschmissen, an Hauswände uriniert oder sich auf die Bürgersteige übergeben. Und das innerhalb der Nachtruhe.
Die Stimmung der Anwohner ist angespannt. Sie haben keine Lust mehr auf Ruhestörung, Verkehrsbehinderungen und Vermüllung in ihrer Nachbarschaft.
Über das ganze Jahr verteilt gingen 120 Beschwerden beim Bürgeramt ein. Auch die Gewerbetreibenden beschweren sich über den nächtlichen Zustand auf der Meienbergstraße.
Erfurter Ordnungsbehörde am Ende der Nerven
Des versuchte die Ordnungsbehörde der Stadt Erfurt die Lage auf der 173 Meter langen Straße in Griff zu kriegen. Bei nächtlichen Kontrollen wurden Gäste an die Regeln erinnert. Doch die wollten sich den Spaß nicht verderben lassen und bedrohten die Beamten teilweise. So musste die Polizei zur Unterstützung ausrücken.
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Das alles hat jetzt harte Konsequenzen: Alkoholverbot von 22 Uhr abends bis sechs Uhr morgens auf offener Straße in der kompletten Meierbergstraße!
„Ursächlich für diese Störungen ist eine etablierte und gefestigte Partyszene, welche vor allem durch übermäßigen Konsum von Alkohol auffällt“, sagte Erfurts Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn. „Diesem Treiben schieben wir mit dem Alkoholverzehrverbot nun einen Riegel vor. Es geht darum, dass ein bisschen Ruhe in die Meienbergstraße kommt, damit die Anwohner schlafen können.“
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Und das tritt schon in zwei Wochen in Kraft. Ab dem 01. Januar 2022 heißt es: Das ganze Jahr lang nur noch Bier-To-Go.
Immerhin ist das noch möglich. Denn schließlich haben sich nicht alle Nachteulen falsch verhalten. Zudem ist es wichtig, dass die Existenzen der Schank- und Speisewirtschaft auf der Meienbergstraße gesichert werden. Ohne das abendliche Leben auf der Straße fehlt ihnen eine wichtige Einnahmequelle.
Wer allerdings doch einen längeren Boxenstopp zum Nachtanken auf der Party-Meile macht, dem droht ein sattes Bußgeld. (mbe)