Erfurt.
Im Zoo Erfurt herrscht tiefe Trauer! Binnen kürzester Zeit sind gleich zwei Nashörner unter mysteriösen Umständen gestorben.
Sowohl Nashorn-Bulle Tayo als auch seine Mama Marcita sind nicht mehr am Leben. Und genau in dieser schwierigen Zeit erntet der Zoo Erfurt immer mehr Kritik. Dagegen haben sich die Pfleger jetzt allerdings zur Wehr gesetzt.
Zoo Erfurt fühlt sich falsch verstanden
Der Tod der beiden Nashörner hat für viel Aufsehen gesorgt. Und jetzt sehen sich die Mitarbeiter des Tierparks mit einer Flut von Kommentaren in sozialen Medien konfrontiert. Meistens handelt es sich dabei zwar um aufrichtige Anteilnahme. „Aber leider lesen wir auch Kommentare, die uns zeigen, dass nicht jeder versteht, warum es zoologische Gärten überhaupt gibt“, so der Zoo. Die Tierpark nennt einige Beispiele:
- „Diese Tiere gehören in ihren ursprünglichen Lebensraum“
- „Lasst den Tieren die Freiheit“
- „Schafft die Zoos ab“
Die Pfleger und der Zoo fühlen sich total missverstanden. Ihrer Ansicht nach würde ohne die Arbeit in den Zoos eine wichtige Stütze in der Erhaltung der Art fehlen. Für den Erhalt des natürlichen Lebensraumes der Tiere hätten die meisten Ursprungsländer keine finanziellen Mittel. Die Nashornzucht in Zoos sei deshalb so wichtig, weil jedes Individuum zähle: „Auch Zooindividuen“, so der Tierpark.
Todesursache im Zoo Erfurt weiterhin unklar
Die Bergung von Mama Marcita dauerte am vergangenen Freitag mehrere Stunden. Sie wurde noch am selben Tag in die Pathologie zur Untersuchung gebracht. Einige mögliche Todesursachen können die Ermittler schon jetzt ausschließen:
Sie hatte keine äußeren Wunden und hatte auch keine Fremdkörper verschluckt.
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Das ist der Zoo Erfurt:
- Thüringer Zoopark Erfurt, liegt im Norden Erfurts
- größter zoologischer Garten Thüringens
- 63 Hektar große Fläche
- wurde 1959 eröffnet
- dort leben 133 Tierarten und rund 1000 Tiere
- im August 2020 wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Zoos ein Elefantenbaby geboren
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Jetzt folgt eine so genannte „histologische“ Untersuchung, in der die Organe und verschiedene Gewebetypen der Nashornkuh genauer untersucht werden. „Das kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen“, berichtete der Zoo am Mittwoch.
Auch eine Vergiftung kann im Zoo Erfurt noch nicht ausgeschlossen werden
Möglich wäre auch, dass die Nashörner an einer Krankheit gestorben sind. Auch in dieser Hinsicht werden noch Untersuchungen durchgeführt. Eine Vergiftung kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht ausgeschlossen werden.
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Was jetzt bekannt wurde: Mama Marcita war zum Todeszeitpunkt mit einem Mädchen schwanger. „Ein herber Verlust“, so der Zoo. Der Nachwuchs wäre in Erfurt die große Hoffnung für das europäische Erhaltungszuchtprogramm gewesen. (bpo/jko)
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