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Krämerbrücke Erfurt hat ein riesiges Graffiti-Problem – jetzt greift die Stadt zu drastischen Mitteln

Krämerbrücke Erfurt hat ein riesiges Graffiti-Problem – jetzt greift die Stadt zu drastischen Mitteln

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© Redaktion

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Erfurt. 

Eine Touristenführerin aus Erfurt erzählt von ihren Führungen: „Die Stadt wird eigentlich immer als sehr sauber wahrgenommen und empfunden.“ Sie steht, zusammen mit Verantwortlichen der Stadt am Freitagmittag vor der Krämerbrücke und blickt auf lauter Schmierereien. Ein trauriges Bild findet auch Oberbürgermeister Andreas Bausewein:

„Selbst wenn man Freund der Graffiti Kunst ist und hier steht“, kommentiert er, „das hat doch mit Kunst nichts zu tun.“ Deswegen möchte die Stadt an der Krämerbrücke in Erfurt zu drastischen Mitteln greifen.

Krämerbrücke Erfurt: Viele Schmierereien am Gemäuer

Die Graffiti am wohl größten Wahrzeichen der Stadt sollen beseitigt werden, klar. Die Reinigung wird wohl zwischen 30.000 und 50.000 Euro kosten, schätzt der OB. „Eine richtige Stange Geld“, wie er findet.

Dem eigentlichen Problem ist man damit aber verständlicherweise noch nicht Herr geworden. Sobald die Graffitis verschwunden sind, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis sich die nächsten Schmierfinke mit ihren fraglichen Kunstwerken an den Mauern verwirklichen. Aus diesem Grund sieht sich die Stadt gezwungen zu handeln und erwägt sogar schwere Geschütze.

Kommt die nächste Video-Überwachung an der Krämerbrücke in Erfurt?

Die Wände einfach zu versiegeln, gibt der Sandstein wohl nicht her. Die Oberfläche ist dabei einfach zu porös, trotzdem will die Stadt entsprechende Möglichkeiten prüfen. Ansonsten hilft bei dem Problem wohl nur eins. Kontrolle.

„Ich bin grundsätzlich kein großer Freund der Video-Überwachung“, sagt Bauswein, „aber ich sage ihnen, wir werden es hier prüfen an der Stelle.“ Wo genau die Kamera dann installiert werden soll, konnte am Freitag noch keiner der Verantwortlichen sagen. Gut vorstellbar, dass der Datenschutz dazwischen grätscht, noch bevor konkrete Pläne aufgestellt werden können.

Verstärkte Kontrollen an der Krämerbrücke in Erfurt

Die Stadt aber gibt sich entschlossen: „Wenn das der Preis dafür ist, dauerhaft zu sorgen, dass sich hier nicht Leute daran verwirklichen, dann werde wir das prüfen“, sagt Bausewein.

Bis es so weit ist, werden zunächst die Kontrollen an der Furt bei der Krämerbrücke erhöht. „So ein Handeln lässt jeglichen Respekt gegenüber fremdem Eigentum vermissen, das ist vollkommen klar“, sagt der städtische Beigeordnete Andreas Horn. „Was die Sachlage hier angeht habe ich veranlasst, dass der allgemeine Stadtordnungsdienst in seiner Früh- und Spätschicht verstärkt Präsenz zeigt. Das trifft ebenso zu auf den privaten Sicherheitsdienst, den wir vor einiger Zeit engagiert haben in der Innenstadt.“

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Jegliche neuen Schmierereien sollen selbstverständlich dokumentiert und zur Anzeige gebracht werden. Ob die Maßnahmen dabei Wirkung zeigen werden, bleibt erstmal abzuwarten. Der Vandalismus scheint in der Stadt in letzter Zeit jedenfalls wieder zu einem größeren Problem zu werden. Zuletzt befanden sich etwa die Toiletten auf dem Petersberg und im Nordpark immer wieder in einem unhaltbaren Zustand (wir berichteten). (bp)

Und auch das bewegt die Stadt: In Erfurt wurde jetzt ein erstaunlicher Fund gemacht. Ein winziger Bewohner ist plötzlich wieder augetaucht. Seit Jahren galt er eigentlich als verschollen (mehr dazu hier).