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Erfurt: Kommt es bald noch dicker für die Schwimmbäder? „Für uns ist das die Grenze“

Erfurter Schwimmbäder ächzen unter der Energiekrise. Kommt es für die Bäder jetzt etwa noch dicker? Ängste und Sorgen sind groß.

Erfurt Kinder im Schwimmbecken
© IMAGO / Rüdiger Wölk

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Wegen der Energiekrise müssen auch die Schwimmbäder in Erfurt Konsequenzen ziehen. Monatlich fallen für die Bäder wegen der explodierenden Gas-Preise bis zu 35.000 Euro Mehrkosten an.

Deswegen wurden die Wasser- und Luft-Temperaturen auch in Erfurt um zwei Grad gedrosselt – langjährige Stamm-Schwimmer blieben der Roland Matthes Schwimmhalle deswegen fern. Die Angst vor einer drohenden Schließung ist groß. Kommt es bald etwa noch dicker für Schwimmbäder in Erfurt?

Erfurt: Noch kältere Temperaturen im Schwimmbad?

Dass im Sportbecken der Roland Matthes Schwimmhalle in Erfurt bei zwei Grad kälterem Wasser geschwommen werden muss, merken Anfänger und Sportler deutlich. Die Sorgen sind groß. Denn die Temperaturen dürften hier nicht noch kälter werden: „Eine weitere Senkung der Wassertemperaturen hätte erhebliche Folgen auf das Schwimmtraining und die Kurse“, sagt Erik Hanold, Landestrainer des Thüringer Schwimmverbandes.

Bei kaltem Wasser zu schwimmen habe auch gesundheitliche Folgen: Wenn Kinder Schwimmen lernen, verkrampften bei kaltem Wasser die Muskeln. Die richtige Technik zu erlernen werde so schwierig. Für Hanold steht fest: „Momentan sind wir im Schwimmerbecken der Roland Matthes Schwimmhalle bei 26 Grad. Für uns ist das die Grenze.“

Auch Leistungssportler riskierten Verletzungen : „Sie schwimmen in hohen Geschwindigkeiten. Durch die Kälte sind die Muskeln dann viel anfälliger für Verletzungen“. Hanold zeigt allerdings Verständnis, eine Sorge bedrückt ihn trotzdem: „Wir verstehen die Sparmaßnahmen, unsere größte Sorge ist, wenn die Bäder aufgrund der Krise komplett schließen müssen.“

Zeigen Sparmaßnahmen erste Erfolge in Erfurt?

Bei aller Krisen-Stimmung gibt es aber auch gute Nachrichten: Die Sparmaßnahmen der SWE Bäder zeigen offenbar Wirkung, wie Bäder-Chefin Kathrin Weiß erzählt. Insgesamt konnten bislang 80.000 Euro eingespart werden.


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Noch kältere Wasser-Temperaturen sind daher erstmal vom Tisch: „Die Temperatur soll sich jetzt zwischen 25 und 26 Grad einpendeln. Damit haben auch die meisten Schwimmer kein Problem“, so Weiß. Einschränkungen seien aber trotzdem geplant. Zum Beispiel soll die Rutsche in der Roland Matthes Schwimmhalle nach den Herbstferien schließen, um „den Wärmeverlust durch das sich ständig abkühlende Wasser in der Rutsche nicht mehr ausgleichen“ zu müssen. Auch der Pilz bleibe erstmal aus.


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Trotzdem bleibt die Angst vor einer Schließung. Oberbürgermeister Andreas Bausewein möchte das aber unbedingt verhindern: „Wir werden alles dafür tun, dass unsere Schwimmhallen weiter geöffnet sind – wenn auch mit den der Krise geschuldeten Einschränkungen.“

Schutz für Erfurter Schwimmbad bei Gasmangel

Die Stadt Erfurt hat sich deshalb eine Sache auf die Fahne geschrieben: Wenn das Gas im Freistaat ausgeht, sollen die Schwimmbäder geschützt sein. Für Bausewein haben die Hallen nämlich als Bildungseinrichtung für Schüler und Leistungssportler eine wichtige Funktion.