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Erfurt: Neues „Nerly“ könnte in die Innenstadt kommen! Aber anders, als du jetzt denkst

Das Café „Nerly“ ist in Erfurt Kult. Bekommt es jetzt Konkurrenz? Ein neues „Nerly“ könnte in die Stadt kommen. Doch völlig anders als du denkst.

© Imago/ Jacob Schröter/ Karina Hessland

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Das Café „Nerly“ ist in Erfurt wohl allen bekannt. Zwischen Dom und Fischmarkt liegt es halb versteckt und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Doch bekommt das Café jetzt Konkurrenz? Bald könnte es ein neues „Nerly“ in der Innenstadt von Erfurt geben – doch anders, als du jetzt zuerst denkst.

Erfurt: Kommt ein zweites „Nerly“?

In Erfurt ist das Café „Nerly“ jedem ein Begriff – dabei wissen die wenigsten, wo der Laden eigentlich seinen Namen her hat: vom Erfurter Künstler Friedrich Nerly. Und wusstest du, dass das Café Nerly ursprünglich im Angermuseum war, das eben diesen Künstler ausstellt und ihm überhaupt die Existenz verdankt?

Genau deshalb hat der Erfurter Kulturdezernent Tobias Knoblich jetzt angestoßen, das verstaubte Image des Angermuseums aufzupolieren – inklusive Namenswechsel. „Angermuseum klingt ein bisschen wie ‚Gemischtwarenladen'“, findet Knoblich im Thüringen24-Gespräch. Bei Anger denke man eher an den Dorfanger als an ein Museum. Oder höchstens an ein Museum über die Geschichte des Angers – nicht an Kunst.

Erfurt: Café soll wieder ins Museum ziehen

Knoblich hat einen anderen Namen für das Angermuseum in Erfurt im Sinn: „Kunstmuseum Friedrich Nerly“. „Ohne Nerly gäbe es kein Angermuseum“, weiß er. Das Museum konnte überhaupt erst gegründet werden, nachdem der Sohn des Erfurter Künstlers 800 Arbeiten der Stadt schenkte. Derzeit läuft ein ganzes Forschungsprojekt, das sich noch näher mit dem Künstler, der durch seine Venedig-Werke berühmt wurde, beschäftigt. Für Knoblich also der perfekte Anlass, auch den drögen Namen des Museums zu ändern: „Nerly als Patron, als Kunstfigur sollte man ehren und seinen Ruf für Erfurt nutzen“.

Doch was ist mit dem Café „Nerly“? Sorgt das nicht für Verwirrung? Der Kulturdezernent schmunzelt: „Das ist ja eher traurig, wenn nur ein Café den Namen hochhält und sonst niemand“. Zudem stehe ja vor dem Museum noch das besagte Wort „Kunstmuseum“. Knoblich ist deshalb optimistisch, dass die Erfurter und die Gäste der Stadt, das Café und das Museum auch bei den fast identischen Namen gut auseinanderhalten können.


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Apropos Café: Auch ins Angermuseum soll ab 2024 wieder ein Café einziehen und alle Besucher zu einem Heißgetränk verführen. Das kleine Bistro kann damit die langjährige Lücke schließen, die das Café „Nerly“ einst gerissen hat. Sollte das Café im vielleicht zukünftigen „Kunstmuseum Friedrich Nerly“ dann auch „Café Nerly“ heißen, könnte das womöglich doch noch kompliziert werden.