Und es gibt sie doch noch! Die Geschichten, die uns einfach ein Lächeln ins Gesicht zaubern, weil sie so herzergreifend sind. Eine Frau in Erfurt machte an ihrem Auto eine überraschende Entdeckung – und machte sich erst auf einigen Frust gefasst.
Dann kam aber doch alles anders in Erfurt. Hier erfährst du, warum sie jetzt wohl einen Begleiter für die Ewigkeit gefunden hat.
Erfurterin macht überraschenden Fund
Am Mittwoch (14. Juni) war die Erfurterin Jasmin gerade auf dem Weg zu ihrem Dienstauto, als sie etwas Verdächtiges daran hängen sah. „Ich habe erst gedacht, es wäre ein Strafzettel“, erzählt sie im Thüringen24-Gespräch. Was sie aber wenig später in den Händen hielt, war etwas komplett anderes.
In einer Tüte verpackt hing ein kleines Wollwürmchen an ihrem Auto. Mit dabei ein Zettel mit einem Gedicht, das alles erklärt. „Ich bin ein Sorgenwürmla ‚Klitzeklein‘ / lass mich doch dein Begleiter sein / und an manchen grauen Tagen / möchte‘ ich deinen Kummer, deine Sorgen mit dir tragen.“
Erfurt: „Habe momentan große Sorgen“
Für Jasmin kam die schöne Geste gerade zur richtigen Zeit. „Ich habe momentan große Sorgen“, erklärt sie. „Umso mehr hat es mich gefreut, dass ausgerechnet an meinem Auto der Wurm dran war.“
Wer hinter der Aktion steckt, wird auf dem Zettel nicht ersichtlich. Wohl aber gibt es einen Hinweis darauf, dass das „Würmla“ einen längeren Weg hinter sich hat. Den Fund sollte Jasmin nämlich in einer Kronacher Facebook Gruppe posten, wo viele andere schon von ihren eigenen „Sorgenwürmla“-Entdeckungen berichten. Offenbar hat es der kleine Strick-Racker vom fränkischen Bayern bis in die Domstadt geschafft.
Mehr spannende Themen:
Thüringen24 hat auch herausgefunden, wie es dazu kam. Hinter der Idee steckt tatsächlich eine Strickgemeinschaft aus Bayern – die „Kronacher Strickliesln“. Zum Tag der Nachbarn (26. Mai) strickten deren Mitglieder über Hundert ihrer „Sorgenwürmla“, erzählt die Verantwortliche Andrea Marr auf Nachfrage. Etwas später hat das dann die Erfurterin Karin Griese inspiriert. „Die hat mich dann angeschrieben und einfach gefragt, ob sie unseren Spruch benutzen kann“, erinnert sich Andrea. Das war natürlich überhaupt kein Problem – und schwupps fanden sich schon ein paar Sorgenwürmla in der Landeshauptstadt.
Sogenannte Sorgenwürmchen sind in der internationalen Strickszene seit Jahren ein beliebtes Mittel, um letzte Wollreste zu verarbeiten und Fremden eine Freude zu bereiten. Jasmin hat sich jedenfalls riesig über ihres gefreut. „Ich danke dafür sehr“, sagt sie, „als wäre es ein Zeichen gewesen, dass bessere Zeiten kommen werden.“