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Erfurt: Moschee-Start verzögert sich – und das gleich aus mehreren Gründen

Der Neubau einer Moschee in Erfurt sorgte schon in der Vergangenheit für Gesprächsstoff. Jetzt verzögert sich die Eröffnung.

Erfurt
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Anti-Moschee-Kundgebung in Erfurt

Rund 60 Personen demonstrierten am Mittwoch, 14. Dezember, in Erfurt auf dem Fischmarkt gegen eine geplante Moschee im Stadtteil Marbach. Wir sprachen mit Anmelder Matthias Poßecker.

Erfurt ist aufgrund eines besonderen Bauvorhabens in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Ein Großprojekt, das mit Spannung, Neugier, aber auch Kontroversen verfolgt wurde.

Der Neubau einer Moschee in der Stadt hat für viel Gesprächsstoff gesorgt (HIER liest du mehr darüber). Jetzt gibt es dazu Neuigkeiten – und die werden nicht alle erfreuen.

Erfurt: Verzögerung der Bauarbeiten

Die offizielle Einweihung der Moschee findet nicht mehr in diesem Jahr statt. Trotz des Baufortschritts gibt es nach Angaben der Ahmadiyya-Gemeinde noch einige Restarbeiten im Inneren des Gotteshauses: Von Türen bis hin zu Elektroarbeiten, die noch nicht abgeschlossen sind. Auch die Baukosten haben sich von ursprünglich 500.000 Euro auf mindestens 800.000 Euro erhöht. Das berichtet der MDR.

Ein weiterer Grund für die Verzögerung ist laut dpa das Fehlen eines sehr wichtigen Gastes. Kalif Mirza Masroor Ahmad, das geistliche Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), sollte eigentlich bei der offiziellen Einweihung anwesend sein. Aufgrund aktueller Verpflichtungen, unter anderem bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen der muslimischen Gemeinde in Stuttgart, ist ein Besuch in Erfurt in diesem Jahr jedoch nicht möglich.

Eine Geschichte voller Widerstände und Herausforderungen

Der Bau der Moschee in Erfurt-Marbach ist nicht nur eine architektonische oder religiöse Angelegenheit. Er ist auch ein Zeugnis für Beharrlichkeit, Entschlossenheit und die Fähigkeit, gegen Widerstände voranzukommen. Schon vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten hatte die Ahmadiyya-Gemeinde, vertreten durch Mohammad Suleman Malik, einige Herausforderungen zu meistern. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück war nur eine davon.

Widerstand gab es nicht nur in Form von Petitionen an den Landtag. Es gab auch schwerwiegendere Protestaktionen. 2017 wurden Tierkadaver, genauer gesagt Schweine, auf dem Gelände der Moschee verteilt. Im selben Jahr errichtete die Gruppe „Bürger für Erfurt“ auf einem Nachbargrundstück große Holzkreuze. Auch die AfD in Erfurt soll maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, den Bau der Moschee zu verhindern (HIER liest du mehr dazu).


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Trotz der Verzögerungen und Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen. Schon jetzt können Interessierte die Moschee zu bestimmten Anlässen besichtigen. Gruppen von Schulen und Universitäten haben das Gotteshaus bereits besucht. Die Moschee wird auch Teil des jüdisch-interkulturellen Achava-Festivals im Oktober sein und damit ein Zeichen für Interkulturalität und Miteinander in der Stadt Erfurt setzen.