Neujahrsvorsätze gibt es unter den Erfurtern wahrlich viele. „Weniger trinken“ liegt wohl am nahesten, wenn man den 1. Januar damit verbringt, den Kater zu überwinden, sich vom Bett aufs Sofa zu schleppen, ohne dabei zu speien. „Mehr ins Fitnessstudio“ steht auch oft auf der Liste. Doch in meinem Fall scheitert es schon an der Anmeldung. Was ich dagegen wirklich cool finde, ist die „Veganuary“-Aktion. Heißt: sich den ganzen Januar über vegan ernähren.
Und weil das Kochen für alle veganen „Newbies“ (zu deutsch: Neulinge) am Anfang ziemlich schwierig sein kann und falls dann noch alle Kochkünste versagen, ist es gut zu wissen, welche Restaurants, Bistros und Co. in Erfurt Abhilfe schaffen können.
Wenn’s schnell gehen muss: 5 vegane Hotspots in Erfurt
Denn besonders in den ersten Tagen und Wochen fühlen sich viele „Veganer-Neulinge“ überfordert. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Hat man erstmal die Phase der trockenen Kartoffeln, Nudeln mit Pesto und anderer kreativlosen Ideen überwunden, gehts steil bergauf. Wer nicht so lange durchhalten will, bekommt hier meine fünf Erfurter Hotspots für veganes Essen – egal ob als Notfallplan, Date-Location oder um neue kulinarische Erfahrungen zu sammeln:
Green Republic Erfurt in der Johannesstraße
Eines meiner absoluten rein veganen Lieblingslädchen in der Domstadt. Ich sag bewusst „Lädchen“. Denn das gemütlich eingerichtete Bistro hat nur wenige Sitzplätze. Solltest du vor Ort Essen wollen, empfiehlt sich eine Reservierung. Was gibt’s? Von verschiedenen Burgern, Pommes, Wraps über Döner, Fisch, Wiener, Eintopf ist alles dabei, was das (vegane) Herz begehrt. Das Essen ist super lecker und wird von dem kleinen Team frisch zubereitet. Sogar die vegane Mayo ist selbstgemacht. Preislich absolut okay und vor allem bei Burgern kommt man hier günstiger weg als an anderen Anlaufstellen. Übrigens sind auch die Pommes selbstgemacht – und ich liebe sie.
Maloa Poke Bowl am Anger
Wer mal etwas ganz anderes ausprobieren will und eher auf gesundes, leichtes Essen steht, ist beim Hawaiianer am Anger bestens Aufgehoben. Das Konzept erinnert ein bisschen an das von Subway. Nur das man sich hier eine Bowl anstatt eines Sandwiches zusammenstellt. Für Unentschlossene oder mit so viel Auswahl überforderte (wie mich) gibt es aber auch „fertige Kombinationen“ zu bestellen. Alle anderen können sich ihr Essen so individuell zusammenstellen, wie sie lustig sind. Als Grundlage gibt es verschiedene Reissorten aber auch Zoodles (Zucchini-Nudeln), verschiedenstes Gemüse und mein Tipp: Obst wie Mango mit dazu. Leckeres, leichtes Essen. Und ein random Pluspunkt: Im Laden hängt eine große Schaukel – zwar ungünstig am Fenster platziert –, aber gerade während man wartet, kann man so wenigstens minimal hin und her schwingen. Ganz koordinierte schaffen es sicherlich auch, dort zu essen ohne sich zu bekleckern.
Green Bistro in der Predigerstraße
Heiß diskutiert, heiß serviert – die Rede ist vom Seitan-Döner. Denn wer schon auf die geliebte Thüringer Bratwurst verzichtet, will sich doch wenigstens halb betrunken, verkatert und/oder völlig hungrig auf den Döner stürzen. Bereits vor der Eröffnung schlug der vegane Döner Wellen. Auch ein Thüringen24-Kollege probierte das gute Stück. Sein Fazit: „Ich fand den schon ziemlich trocken“. Mein Fazit: Ich mag ihn total gerne, weil er nicht vor Fett trieft und so schwer im Magen liegt. Geschmacklich gefällt er mir richtig gut und auch die vegane Knoblauchsoße ist zu empfehlen. Man kann den Döner zwar auch vor Ort essen, aber das Bistro ist eigentlich für Speisen zum Mitnehmen ausgelegt.
Cafe del Sol in der Weimarischen Straße
Während sich die anderen Lokale eher in der Innenstadt tummeln, liegt das Cafe del Sol „etwas ab vom Schuss“. Doch ein Besuch dort lohnt sich meiner Meinung nach – nicht nur als Veganer. Denn neben veganen Burgern gibt es hier auch kreative Pommes-Kreationen. Mein Favorit ist die Falafel-Humus-Rucola-Granatkern-Variante. Und keine Angst, auch die Süßkartoffel-Pommes-Lover kommen auf ihre Kosten. Apropros Kosten: die gehen voll klar. Allerdings ist das Restaurant ohne Auto eher doof zu erreichen. Dafür müsst ihr nicht auf Parkplatzsuche gehen. Ach ja: die selbstgemachten Limos sind übrigens auch der Hit
Ibras in der Maienbergstraße
Dauerbrenner, All-Time-Favorit, Notfallplan – schon zu meinen Studentenzeiten DER Anlaufpunkt. Egal ob schnelles Abendbrot, in der Mittagspause oder „weil ich Bock habe“. Ibras geht immer. So geht es wohl vielen Erfurtern. Das Bistro in der Altstadt ist wahrlich kein Geheimtipp und ständig gut besucht. Doch kann man das den Leuten verübeln? Ich liebe die Falafel und die Erdnusssoße. Neben sogenannten Sandwiches gibt es auch „Teller“ – also Gerichte, die aus verschiedenen Komponenten bestehen wie Falafel, Maniok, Salat, Tofu und so weiter. Essen kannst du mitnehmen oder auch vor Ort essen. Allerdings ist der Laden etwas „kuschelig“ und nicht selten gut gefüllt. Von all den hier aufgezählten Möglichkeiten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.