Jena hat’s vorgemacht, jetzt zieht auch die Landeshauptstadt nach! Am Samstag (20. Januar) ziehen etliche Menschen in einer Anti-AfD-Demo auf die Erfurter Straßen. Ihre Botschaft: „Nie wieder ist jetzt!“
Die Teilnehmerzahl bewegte sich nach ersten Schätzungen bei etwa 9.000 Menschen. In unserem Newsblog erfährst du alles über die Protestaktion in Erfurt.
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Erfurt: Tausende Teilnehmer bei Demo
Samstag (20. Januar)
16.38 Uhr: Erfurter Polizei zieht Bilanz
Friedlich und ohne nennenswerte Störungen trafen sich die rund 9.000 Anti-AfD-Demonstranten heute auf dem Domplatz und zogen mit einem über 1,5 kilometerlangen Strom durch die Erfurter Stadt. Wie die Polizei berichtet, endete der Aufzug gegen 15.40 Uhr wieder auf dem Domplatz. In der Zeit kam es natürlich zu Einschränkungen für Auto, Bus und Bahn in der Altstadt.
Die angemeldete Demonstration vor dem Thüringer Landtag wurde vom Versammlungsleiter abgesagt.
15.18 Uhr: Polizei schätzt etwa 9.000 Teilnehmer
Der größte Pulk ist mittlerweile wieder auf dem Domplatz angekommen. Dort wird in den nächsten Augenblicken dann die Abschlusskundgebung stattfinden. Die Demo drehte nach Angaben einer Polizeisprecherin friedlich ihre große Runde um die Domstadt.
Demnach liegt die Teilnehmerzahl nach ersten Schätzungen bei 9.000 Menschen.
13.33 Uhr: Demo-Route muss geändert werden
Die Teilnehmerzahl sprengt ein wenig die Erwartungen von Polizei und Veranstaltern. Deswegen mussten die Verantwortlichen kurzfristig eingreifen und die Route ändern. Jetzt soll der Zug über die Maximilian-Welsch-Straße, die Bonifaciusstraße hin zur Neuwerkstraße geführt werden und dann wieder zurück zum Domplatz, bestätigt eine Polizeisprecherin auf Anfrage.
Die Kundgebung wird nicht, wie geplant, am Bahnhofsvorplatz stattfinden, sondern wieder am Domplatz. Für die Teilnehmerzahl wäre vor dem Bahnhof einfach nicht genug Platz, so die Sprecherin weiter.
12.40 Uhr: Teilnehmerzahl „im vierstelligen Bereich“
So langsam formiert es sich auf dem Erfurter Domplatz. Am frühen Nachmittag bewegte sich die Teilnehmerzahl bereits „im vierstelligen Bereich“, wie eine Polizeisprecherin auf Thüringen24-Anfrage erklärte. Es gibt aber noch weiter Zulauf.
Gestern waren bereits Tausende Menschen in Jena zu einer Anti-AfD-Demo auf die Straße gegangen (hier liest du mehr dazu). In vielen weiteren Städten in ganz Deutschland sind heute ähnliche Aktionen geplant.
9.45 Uhr: Werteunion mit Mitgliederversammlung
Während etliche heute in Erfurt demonstrieren wollen, treffen sich zur fast selben Zeit Mitglieder der konservativen CDU-Werteunion in einem Erfurter Lokal zu einer nicht öffentlichen Mitgliederversammlung. Deren Chef Hans-Georg Maaßen hatte zuletzt verkündet, dass man eine Parteigründung vorbereiten wolle. Das mediale Interesse ist heute entsprechend groß. Die Nachricht hat dem Verein offenbar einen enormen Mitgliederzulauf beschert. Die Mitgliederzahl bewege sich von mehr als 4.000 in Richtung 6.000, sagte der Vize-Bundesvorsitzende Hans Pistner vor dem Treffen.
Jeder Antrag werde genau geprüft. „Wir wollen nicht überrannt werden, schon gar nicht von Extremisten“, so Pistner. Maaßen hatte die Parteineugründung Anfang Januar in Aussicht gestellt. Gegen ihn läuft ein Ausschlussverfahren aus der CDU. Die Chefetage wirft ihm unter anderem eine „Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen“ vor.
8.23 Uhr: Tausende Menschen zu Anti-AfD-Demo erwartet
Guten Morgen! Heute Nachmittag wollen sich Tausende Menschen zu einer Anti-AfD-Demo in der Landeshauptstadt versammeln. Wir halten dich heute über alle Entwicklungen auf dem Laufenden!
Hintergrund der Proteste ist ein geheimes treffen in Potsdam in der vergangenen Woche, das das Recherchehaus „Correctiv“ aufgedeckt hat. Dort soll neben mehreren AfD-Politikern und Mitgliedern der CDU-Werteunion auch der Rechtsextremist Martin Sellner anwesend gewesen sein. Sellner war früher Kopf der „Identitären Bewegung Österreich“ und soll während des Treffens über sogenannte „Remigration“ gesprochen haben. Dabei handelt es sich um einen Begriff, der fast ausschließlich von Rechtsextremisten verwendet wird. Er bedeutet, dass eine große Zahl von Ausländern das Land verlassen sollen. Auch unter Zwang.
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Die Demo in Erfurt wurde vom Bündnis „Auf die Plätze“ organisiert. Zunächst rechnete man mit etwa 3.000 Teilnehmern. Die Kundgebung steht unter dem Motto: „Nie wieder ist jetzt. Antifaschismus muss man selber machen.“
(mit dpa)