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Erfurt: Keiner will mehr die Ärmel hochkrempeln – die Lösung könnte 12,9 Millionen Euro kosten

Der Bau-Branche rennen in Erfurt die Leute weg. Jetzt gibt es dafür vielleicht eine Lösung. Doch diese kostet mehrere Millionen Euro.

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© imago/Karina Hessland

Das sind die mächtigsten Gewerkschaften Deutschlands

Sie setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für Arbeitnehmer ein. Die deutschen Gewerkschaften sind als Tarifpartner mächtige Organisationen. Wir stellen die wichtigsten vor.

Dass im handwerklichen Bereich seit Jahren massiver Fachkräftemangel herrscht, ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Doch zumindest in der Bau-Branche in Erfurt könnte eine Lösung gefunden sein. Diese wird aber teuer.

Erfurt: IG BAU fordert mehr Geld für Bauarbeiter

Wenn es nach der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) geht, können die Geldbörsen der Bauerbeiter in Erfurt bald um satte 500 Euro schwerer werden, wie die Gewerkschaft in einer Mitteilung schreibt. Die IG BAU setzt sich bei den anstehenden Tarifverhandlungen für ein kräftiges Lohn-Plus ein, sodass nicht nur eine faire Entlohnung sichergestellt, sondern auch die Attraktivität der 2.150 Jobs auf dem Bau gesteigert wird. Doch diese Lohnerhöhung ist ein kostspieliges Unterfangen. Wenn jeder der 2.150 Bauarbeiter diese 500 Euro im Monat mehr bekommt, fließen ganze 19,9 Millionen Euro.

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Ralf Eckardt, Bezirksvorsitzender der IG BAU Erfurt, betont die Notwendigkeit eines einheitlichen Betrags, der für alle Bauarbeiter gleichermaßen gilt. „Es geht um Respekt für die harte Arbeit, die auf dem Bau geleistet wird“, erklärt er. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und des starken Preisdrucks sei ein Lohn-Plus längst überfällig. Die Forderung nach einer Aufbesserung der Lohntüten komme nicht von ungefähr. Die Inflation habe in den letzten Jahren tiefe Löcher gerissen, so Eckardt. Zudem sei der Bau mit einem stetig steigenden Arbeitsaufkommen konfrontiert, sei es im Bereich der Infrastruktur, des Wohnungsbau oder der Energiewende.

„Sonst laufen ihm die Leute weg“

Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer der IG BAU, unterstreicht die Bedeutung des Lohn-Plus für die Job-Attraktivität der Branche in Erfurt. „Das ist der Lohn-Magnet, den der Bau jetzt braucht. Sonst laufen ihm die Leute weg. Die Bauarbeiter wissen schließlich genau, was woanders los ist – was da zu holen ist“, so Burckhardt.


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Die bevorstehenden Tarifverhandlungen in Erfurt versprechen also, heiß zu werden. Vertreter der IG BAU treffen am Verhandlungstisch auf die Tarifpartner vom Bauhandwerk und von der Bauindustrie. Es bleibt abzuwarten, ob die Forderung nach einem Lohn-Plus von 500 Euro pro Monat für die Bauarbeiter in Erfurt Gehör finden wird. Doch eines steht fest: Die IG BAU kämpft mit Nachdruck für eine gerechte Entlohnung und die Anerkennung der harten Arbeit auf dem Bau.