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Facebook: Erfurter Problem-Straße ändert sich für immer – Anwohner sauer! „Realitätsferner Schwachsinn“

Eine Erfurter Schlagloch-Piste soll sich endlich verändern. Auf Facebook ist deswegen eine heftige Diskussion entfacht. Die Anwohner sind sauer.

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© imago/Steve Bauerschmidt

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Der nördliche Teil der Nordhäuser Straße in Erfurt hat schon einmal wesentlich bessere Tage erlebt. Der Asphalt bricht an mehr als einer Stelle schon deutlich auseinander. Zum Teil muss man fast Schlagloch-Slalom fahren, um seine eigenen Vier-Räder heil über den Straßenbelag zu bekommen.

Alles das soll ein Ende haben. Die Stadt hat jetzt eine Maßnahme angekündigt, die die Erfurter Schlagloch-Piste von Grund auf verändern soll. Die Straßenschäden wären dann weg – mit ihnen aber noch eine andere Sache. Auf Facebook ist deswegen eine heftige Debatte hochgekocht.

Facebook: Heftige Diskussion unter Erfurtern

„Das ist an Lächerlichkeit nicht zu toppen“, findet ein Erfurter, der seinem Frust unter einem Facebook-Beitrag des Magazins „Wohnblog Erfurt Nord“ Luft macht. Der Post generierte innerhalb weniger Stunden mehr als hundert Reaktionen. In der Kommentarspalte schütteln die meisten dabei den Kopf. Aber wieso?

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Zunächst einmal klingt das Vorhaben der Stadt gar nicht so verkehrt. Im Bereich zwischen Erhard-Etzlaub-Straße und Thüringenpark soll ab 2025 eine sogenannte Deckenerneuerung durchgeführt werden. Das heißt: Auf knapp 2,7 Kilometern wird der Asphalt komplett entfernt und durch neuen ersetzt. Allerdings verbindet sich mit der Maßnahme auch ein ganz anderes Vorhaben. Und genau das will vielen Anwohnern so überhaupt nicht schmecken. Vor allem den Autofahrern.

Erfurterin deutlich: „Das endet im Chaos“

Denn mit dem neuen Straßenbelag soll auch die Verkehrsaufteilung komplett anders geregelt werden. Konkret bedeutet das, dass die Autofahrer in beiden Richtungen nur noch eine Fahrspur statt der bisherigen zwei bekommen. Aus den anderen beiden Spuren sollen jeweils Radwege entstehen. „Verkehrsbeobachtungen der zurückliegenden Jahre haben gezeigt, dass das Verkehrsaufkommen auf der Nordhäuser Straße auf nur einer Spur je Richtung ohne Nachteile für die Kraftfahrer abgewickelt werden kann“, so die Stadt. Aber diese Erkenntnis will so manch ein Anwohner nicht so richtig teilen.

„Wer behauptet, dass eine Fahrspur je Richtung ausreicht, hat sich entweder nur nachts oder sonn- und feiertags da aufgehalten“, findet eine Kommentatorin unter dem Beitrag von „Wohnblog Erfurt Nord“. „Das endet im Chaos. Zumal die Anlieferung für den Thüringen Park, speziell Kaufland, auch noch die Nordhäuser Straße beansprucht. Und das sind zig Lkws täglich.“

„Realitätsferner Schwachsinn“

Ein anderer Nutzer pflichtet bei: „Es fahren schon jetzt viel mehr Autos als noch vor einem Jahr, es werden mehr Einwohner durch das neue Wohngebiet am Europaplatz und Radfahrer sehe ich jetzt nicht so viele.“ Wieder ein anderer Nutzer wird sogar noch ein wenig deutlicher. Für ihn ist die geplante Maßnahme ein „realitätsferner Schwachsinn“.

Ob eine solche Maßnahme das Verkehrsaufkommen in einer Straße nachhaltig beeinflusst, zeigt sich erfahrungsgemäß erst nach einigen Jahren. Denkbar wäre auch, dass durch bessere Fahrradwege mehr Leute aus dem Erfurter Norden öfter auf das Fahrrad umsteigen. Derzeit scheint bei vielen Anwohner die Stimmung diesbezüglich aber eher pessimistisch zu sein.


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Noch ist in der Nordhäuser Straße aber nichts beschlossene Sache. Am Mittwoch (21. Februar) wird der Vorschlag im Beirat Radverkehr diskutiert. Anschließend wird im Ausschuss über die Planung entschieden.