Deutschland steht kurz vor der Teil-Legalisierung für Cannabis – das Gesetz soll ab dem 1. April 2024 nach langem Hin und Her Inkrafttreten. Mit diesem Schritt soll eine kontrollierte Abgabe erreicht und der lokale Schwarzmarkt bekämpft werden.
Es bleibt abzuwarten, wie das in der Realität aussehen wird. Im Zuge der Teillegalisierung haben die Grünen in Erfurt jetzt aber eine Idee. Herrschen in der Domstadt schon bald Verhältnisse wie in Amsterdam?
Erfurt: Coffeeshops in der Landeshauptstadt?
Die Cannabis-Teillegalisierung steht unmittelbar bevor und soll laut ihrer Befürworter so einige Vorteile haben: „Wir begrüßen die Cannabis-Teillegalisierung und freuen uns auf den neuen Ansatz, der Jugendschutz stärkt, den Schwarzmarkt schwächt sowie Polizei und Justiz entlastet“, so Jasper Robeck (Grüne) vom Erfurter Stadtrat in einer Mitteilung des Bündnis 90/Die Grünen. Im Zuge dessen sollen sogenannte „Modellregionen“ in Deutschland entstehen.
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Bedeutet konkret: Wenn Erfurt zur Modellregion wird, könne die Domstadt von der kontrollierten Abgabe in Coffeeshops, Läden oder aber Apotheken profitieren. Davon erhoffe man sich, nicht nur den Schwarzmarkt weiter zu reduzieren, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf den Konsum zu gewinnen, so der Stadtrat. In der Landeshauptstadt gebe es dazu immerhin die entsprechende Nachfrage nach Cannabis-Produkten.
„Bewerbung als Modellregion prüfen“
Die Partei erhofft sich von dem neuen Gesetz außerdem weniger Verwaltungsaufwand für die Behörden. Alleine in Erfurt machen Drogendelikte rund zehn Prozent von allen Straftaten in der Kriminalstatistik aus – die Hälfte davon sind Cannabis-Delikte. Wenn diese wegfallen, könnte das die Behörden entlasten, so Robeck. Erfurt sei in der Vergangenheit außerdem immer wieder als Drogenumschlagplatz aufgetreten.
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„Eine eventuelle gewerbliche Produktion und ein gewerblicher Vertrieb entsprechend des Gesetzes könnten zudem in Erfurt und Thüringen erfolgen. Daher sollte die Stadtverwaltung ergebnisoffen eine Bewerbung als Modellregion prüfen“, empfiehlt Stadtrat Robeck. In Hinblick auf die Zukunft sei das nämlich ein weiterer wichtiger Schritt der Teillegalisierung.