Erfurts „Clara“ (Clara-Zetkin-Straße) musste bereits einigen Spott und Hohn ertragen. Die „gemütlichen“ Bänke an der viel befahrene Straße waren nicht nur für die Anwohner selbst ein Grund, mit dem Kopf zu schütteln, sondern riefen sogleich die Moderatoren der NDR-Sendung „Extra3 Spezial“ auf den Plan (>>HIER<< mehr dazu).

Eine ähnliche Erneuerung an einer völlig anderen Erfurter Straße sorgt nun erneut für zündenden Gesprächsstoff und hämische Kommentare. Worum es genau geht, liest du hier bei uns.

Erfurt: Neue Sitzgelegenheiten werden zum Gespött

Da steht sie nun – die niegelnagelneue Sitzgelegenheit aus dunklem Holz mit strahlend blauen Akzenten. Doch die Freude bei einigen Erfurtern hält sich in Grenzen. So richtig Begeisterung will bei den neuen Bänken in der Magdeburger Allee nicht aufkommen. Dabei sollen sie doch zum Verweilen zwischen Fußgängerweg, Radweg und Fahrbahn einladen. Bei vielen herrscht Unverständnis, wenn nicht sogar Frust.

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„Geht ja gar nicht. Wir sind hier nicht in Südeuropa. Bitte tut mir einen Gefallen und macht das einfach wieder weg“, schreibt beispielsweise ein User unter einem Facebook-Beitrag. „Wer kommt auf so einen Schwachsinn?“, lautet ein weiterer Kommentar. „Schrecklich. Für so etwas geben die unsere Steuergelder aus! Sollen lieber mal in Schulen und Kitas investieren“, macht sich eine Nutzerin Luft. „Erfurt… du kannst so schön peinlich sein“, lautet ein anderer Kommentar. Oft wird auch der Kritikpunkt angebracht, dass durch die neuen Sitzgelegenheiten sowohl Straße als auch Fahrradweg verengt werden – das immerhin kann dementiert werden.

Wobei die Platzwahl definitiv fragwürdig ist. Denn die Sitzgelegenheit auf Höhe der Deutschen Post Filiale steht ungefähr zu zweidritteln auf der Fläche, die vorher zum Parken genutzt werden konnte und zu einem Drittel auf der Straße (ohne den Radweg zu behindern). „Ist denn die Stadt bescheuert? Jetzt fehlen noch mehr Parkflächen und wer setzt sich denn an eine Hauptverkehrsstraße?“, fragt sich dazu eine andere Facebook-Userin.

Erfurt: Bänke ernten nicht nur negatives Feedback

Doch bei all dem Frust gibt es auch positive Reaktionen. „An dieser Stelle find ich es passend. Nur am Design sollte man vielleicht noch ein wenig arbeiten“, schreibt beispielsweise ein Nutzer, als es um den Vergleich zur „Clara“ geht. „Interessante Idee, mal was anderes“, schreibt eine andere Userin. Auch der Erfurter Mirko findet die neue Errungenschaft in der Magdeburger Allee gut: „Ich persönlich muss sagen, das ich diese Idee gar nicht all so schlecht finde. So was gibt es ja in anderen Städten auch, also ist das für mich nix Fremdes“, erzählt er gegenüber Thüringen24. „Und mit dem Fahrrad kommt man auch weiterhin vorbei… also alles gut.“

Doch eine Anmerkung hat der Erfurter dann doch noch: „Man sollte natürlich noch einen Schritt weitergehen, das heißt: Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge sollte man anpassen. Entweder wie am Juri-Gagarin-Ring von 22 bis 6 Uhr mit 30 km/h oder wofür ich auch bin: ab Talknoten bis Ilversgehofener Platz komplett nur noch 30km/h.“

Dann wäre zumindest die Geräuschkulisse beim Chillen auf den neuen Sitzgelegenheiten etwas weniger. Bleibt abzuwarten, ob die Bänke mehr Erfurter Hintern anziehen, als die Varianten in der „Clara“.