Was für eine lebensgefährliche Aktion in Erfurt!
Ein Mann ist in Erfurt auf einen fahrenden Zug aufgesprungen – weil im Inneren etwas Wertvolles von ihm stand…
Erfurt: Erst Zigarette, dann Zug
Unfassbare Szenen am Freitagabend (3. Januar) in Erfurt! Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn alarmierte gegen 18.20 Uhr die Bundespolizei. Ein Mann solle an der Außenhülle eines Abellio-Zuges vom Erfurter Hauptbahnhof in Richtung Erfurt-Ost mitgefahren sein, hieß es laut Polizei.
Schnell machten sich die Bundespolizisten auf in Richtung Bahnhof Erfurt-Ost. Da stand dann auch ein wartender Regionalzug (RB59 nach Sangerhausen). Der Triebfahrzeugführer sagte, dass er einen Mann an der äußeren Zugspitze gesehen und er deswegen vor dem Bahnhof einen Nothalt eingelegt habe. Daraufhin sei der Mann zu Fuß übers Gleisbett geflüchtet. Die Polizei konnte ihn kurz danach stellen.
Der 40-Jährige blieb unverletzt und sagte, er habe am Hauptbahnhof Erfurt sein Fahrrad in den Zug gestellt und schnell noch eine Zigarette rauchen wollen. Plötzlich aber sei der Zug losgefahren. Weil er sein teures Fahrrad aber nicht allein wegfahren lassen wollte, sei er schnell noch auf den tritt des Fahrerstandes gesprungen und spontan mit dem Abellio mitgefahren. Die Bundespolizei guckte sich Videoaufnahmen an – tatsächlich stimmten die Aussagen des Mannes. „Wie es der 40-Jährige bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten und den winterlichen Außenbedingungen geschafft hat, sich an der Außenfassade des Zuges festzuklammern, bleibt das Geheimnis seines Schutzengels“, schreiben die Beamten.
Mehr News:
Wegen der lebensgefährlichen Aktion und der entsprechenden Streckensperrung fielen zwei Nahverkehrszüge aus. Und drei andere Züge hatten insgesamt mehr als zwei Stunden Verspätung. Zwar sind der 40-Jährige und sein Fahrrad jetzt wieder vereint, dennoch muss er sich wegen einer betriebsstörenden und -gefährdenden Handlung verantworten.