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Erfurt ist ratlos – Desaster könnte üble Folgen haben! „Müssen uns Gedanken machen“

Auch wenn die Konzerte von Sido, Clueso, Andreas Gabalier und Roland Kaiser vorbei sind, bleibt der Stadt Erfurt ein Problem im Kopf.

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Die Sommer-Konzerte auf dem Domplatz lockten im Juli Zehntausende Menschen nach Erfurt. Doch neben all der Freude über die friedliche und ausgelassene Stimmung bleibt bei der Stadt ein fader Beigeschmack – mal wieder.

Denn wie jedes Jahr haben sich etliche Zaungäste auf dem Petersberg niedergelassen, um ihren Stars Sido, Clueso, Andreas Gabalier und Roland Kaiser zu lauschen. Mit im Gepäck natürlich Snacks und Getränke. Während der Inhalt in den Mägen verschwand, blieben die Verpackungen oft einfach auf dem Boden liegen. Obwohl die Stadt Erfurt zusätzliche Müllcontainer aufstellte, schafften es die Reste in vielen Fällen maximal bis zu den nächstgelegenen kleinen Müllbehältern – selbst als diese überquollen (wir berichteten). Erfurt bleibt ratlos und hofft nun auf die Mithilfe ihrer Bürger.

Erfurt weiterhin ratlos wegen Müll-Problem

Denn eins ist gewiss: Den Petersberg will die Stadt Erfurt für die Konzerte nicht absperren, wie diese mehrfach deutlich machte (>>HIER<< mehr dazu). Doch welche Alternativen bleiben? Bürgermeisterin Heike Langguth wendet sich mit dieser Frage an die Bevölkerung. „Die vier Sommerkonzerte auf dem Domplatz sind vorbei – und das heißt für uns: Wir müssen uns Gedanken machen zu unserem Petersberg. Das ist ein wunderschöner Ort, wo man sich viel Mühe gibt, dass Flora und Fauna so sind, dass die Umwelt was davon hat“, schwärmt sie in einem kurzen Video auf sozialen Medien.

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Doch: „Was die Konzerte mit sich gebracht haben, ist, dass wir viel Geld und Zeit und Personal, Müllcontainer bereitgestellt haben, Mülltüten ausgeteilt haben. Leider ist es so, dass einige Besucher hier auf dem Petersberg ihren Müll nicht wegräumen und das, was wir als Stadt nicht wollen, ist, dass der Petersberg gesperrt wird für Veranstaltungen, die auf dem Domplatz stattfinden. Aber dazu brauchen wir Ihre Hilfe“, ruft sie in dem Video alle Erfurter und Touristen auf. Die Kommentare lassen nicht lange auf sich warten.

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„Es geht darum, die Stadt zu beleben“

Eine Idee, die immer wieder aufkommt und auch auf Gegenwind stößt: Die Konzerte einfach in das Stadion verlegen – wozu haben wir es denn? Die Vorteile liegen auf der Hand. Zaungäste haben es schwierig, das Müllproblem im Stadion ist händelbar. Ebenso die Anreise wäre für Besucher einfacher. Andererseits würde den Gastronomen eine der umsatzstärksten Tage des Jahres wegbrechen. Zudem fehlt natürlich die malerische Kulisse aus Dom und Severikirche. Ein Kommentar auf Instagram fasst die Nachteile gut zusammen: „Das Stadion liegt am Stadtrand und hätte demnach nahezu keinen Einfluss auf die positiven Nebeneffekte, die durch Konzerte in der Innenstadt entstehen. Es geht darum, die Stadt zu beleben und nicht darum, Kultur in emotionsfreie Multifunktions-Arenen zu verlagern.“

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Viele sind dafür, den Petersberg beziehungsweise die Wiese am Domplatz abzusperren, auch wenn sich die Stadt Erfurt ausdrücklich dagegen ausspricht. Oder es den Zaungästen durch stachelige Pflanzen oder einer Bewässerungsanlage unbequem zu machen. „1. flächige Bepflanzung mit Stachelpflanzen wie zum Beispiel Brombeeren oder Wildrosen. 2. Flächige Beregnung des Hanges. 3. Verbot zur Nutzung inklusive Durchsetzung dieses Verbotes durch Ordnungsamt oder vom Veranstalter zu zahlender Ordnungskräfte“, schlägt beispielsweise eine Instagram-Nutzerin vor. Auch eine kleine „Eintrittsgebühr“ von drei Euro findet bei den Usern Anklang. Im Allgemeinen sollen die Kontrollen und Strafen für Müll-Vergehen strenger werden. Von einem Bußgeld von bis zu 500 Euro ist die Rede. „Damit es richtig wehtut.“

Erfurt-Gutscheine fürs Müll-Sammeln?

Eine weitere vielversprechende Idee lautet „Gutscheine für Stadtbetriebe zum Beispiel Schwimmbad, Sauna, Ega für eine Truppe von Freiwilligen, die am nächsten Tag aufräumt. Alle Seiten sind glücklich und ich denke, für die Stadt wäre es billiger, anstatt alles zu kontrollieren am Veranstaltungstag bzw. die Stadtwerke das am nächsten Tag aufräumen zu lassen“, schreibt ein weiterer User.


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Auch wenn noch in den Sternen steht, wie genau das Müll-Problem auf dem Erfurter Petersberg gelöst werden soll, steht eins fest: So kann es nicht weitergehen. Wer ebenfalls Ideen hat, die hilft, den Müll-Ärger aus der Welt zu schaffen, kann seinen Vorschlag per E-Mail senden: petersberg@erfurt.de.