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Trauriger Abschied! Im Zoo Erfurt endet eine Ära

Marina war einmal sehr beliebt: Nach vielen Jahren verlässt ein besonderes Symbol endgültig den Zoo Erfurt.

© Zoopark Erfurt

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Der Zoo Erfurt ist einer der bekanntesten Tierparks in Thüringen. Immer wieder wurden hier auch besondere Geschichten geschrieben, die weit über Erfurt hinaus für Aufmerksamkeit sorgten. So wie auch der Fall von Elefantenkuh Marina.

Der Zoo Erfurt plant eine grundlegende Neuausrichtung im Elefantenhaus. Mit den anstehenden Arbeiten geht auch ein Abschied einher, der viele Menschen berühren wird.

Umzug innerhalb von Thüringen

Das Skelett der Elefantenkuh Marina hat den Zoo Erfurt verlassen, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung heißt. Nach sieben Jahren im Alten Elefantenhaus wurde es ins Phyletische Museum Jena zurückgebracht. Grund hierfür ist die geplante Umnutzung des Hauses. „Der Zoopark Erfurt beabsichtigt, das Alte Elefantenhaus in naher Zukunft wieder für die Tierhaltung herzurichten. Entsprechende Möglichkeiten werden noch in diesem Jahr geprüft“, so der Zoopark.

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Der Abbau und Transport waren ein Kraftakt. Präparator Matthias Krüger vom Phyletischen Museum Jena erklärte: „Allein der Schädel der einst imposanten Elefantenkuh bringt rund 70 Kilogramm auf die Waage, der Rumpf wird auf etwa 250 Kilogramm geschätzt.“ Insgesamt waren sechs Mitarbeiter des Zoo Erfurt, das Präparatorenteams und eine Transportfirma beteiligt.

Ein besonderer Elefant

Die Geschichte von Marina ist besonders und war weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Elefantendame wurde 1957 im Kongo geboren, ihre Mutter war dort auf einer Plantage erschossen worden. 1960 kam sie in den Zoo Erfurt. Ein Loch im linken Ohr machte Marina unverwechselbar.

Der Transport des Skeletts war mit ganz schön viel Aufwand verbunden. Foto: Zoopark Erfurt

Bekannt wurde sie durch eine Mitmachaktion des Radio DDR. Der Sandmann bat Kinder im Jahr 1959, kleine Elefantenbildchen einzusenden, das ihm helfen sollte, ein kleines, verirrtes Elefantenmädchen wiederzufinden. Die Bildchen waren auf der Verpackung der Margarine „Marina“ zu finden. Die dazugehörige VEB Öle und Fette hatten die Finanzierung einer lebenden „Marina“ versprochen – und so landete die Elefantenkuh schließlich im Zoo Erfurt.

Publikumsliebling über Jahrzehnte

Marina war dabei der erste weibliche Elefant im Zoo Erfurt. Sie lernte Kunststücke, half beim Anschieben von Traktoren und wurde zur Leitkuh. Mit 2,55 Metern Schulterhöhe und 3,7 Tonnen Gewicht war sie eine imposante Erscheinung. Spaziergänge mit der Herde durch angrenzende Wohngebiete waren damals tatsächlich Realität.

Marina war bei allen Besuchern sehr beliebt. (Archivbild) Foto: Zoopark Erfurt

Am 30. Juli 2003 starb Marina und ihr Skelett wurde ins Phyletischen Museum nach Jena gebracht. Ab 2018 wurde es im Alten Elefantenhaus des Zoo Erfurt ausgestellt. Dort diente es als Mahnmal für den Artenschutz und als Erinnerung an die Entwicklung der Elefantenhaltung.


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Mit der Rückkehr nach Jena schließt sich ein Kreis. Marina bleibt vielen als Botschafterin ihrer Art in Erinnerung. Sie steht für Kindheitserinnerungen, für Wissenschaft und für die enge Verbindung zwischen Mensch und Tier. Im Zoo Erfurt endet damit eine besondere Ära.