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Erfurt: DB überrascht mit neuen ICE Verbindungen! Doch es gibt einen Haken

Bahnfahrer haben mit dem neuen Fahrplan ab Erfurt viele neue Möglichkeiten. Doch es gibt auch einen Haken, der vielen Kunden Ärger bereiten könnte.

Bahnfahrer ab Erfurt können sich freuen. (Symbolbild)
© IMAGO/Chris Emil Janßen

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Bei der Deutschen Bahn gibt es bald etwas Neues. Denn: Der Winterfahrplan 2025/26 steht in den Startlöchern. Die Bahn hat jetzt verraten, worauf sich Bahnfahrer ab Erfurt in den Wintermonaten einstellen müssen.

Trotz einiger Überraschungen bleibt ein Wermutstropfen.

Erfurt: Schnelle Verbindungen und neue Ziele

Ab dem 14. Dezember gilt der neue Fahrplan und mit ihm zahlreiche Verbesserungen für die Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB). Das hat die Bahn mitgeteilt. Demnach sollen in den kommenden Monaten Bahn- und Schienennetz ausgebaut werden, buchbar sind die neuen Verbindungen bereits ab dem 15. Oktober.

Besonders Bahnfahrer ab Erfurt können sich freuen. Denn: Zwischen Berlin und München sollen künftig stündlich schnelle ICE in rund vier Stunden Fahrzeit unterwegs sein. Die Züge verkehren mit ICE 3, starten bzw. enden in Berlin (statt bislang in Hamburg) und halten nur in Erfurt, Halle und Nürnberg – alle zwei Stunden auch in Ingolstadt. In Erfurt entstehen zweistündliche Anschlüsse nach Gotha, Frankfurt (Main), Frankfurt Flughafen und Wiesbaden.

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Für Halle und Erfurt entsteht durch zwei weitere schnelle Linien nach/aus Berlin (–Hamburg) ein Halbstundentakt ohne weitere Zwischenhalte. Alle halbe Stunde geht es in einer Fahrzeit von rund 70 Minuten von Halle nach Berlin und in rund 100 Minuten von Erfurt nach Berlin.

Zweimal pro Stunde und nahezu im Halbstundentakt fahren künftig ICE-Züge von Erfurt nach Nürnberg in 1¼ Stunden – mit Weiterfahrt nach München. Realisiert wird dies durch zusätzliche Fahrten und veränderte Abfahrtzeiten. Dadurch sind auch diverse zweistündliche Umsteigeverbindungen jeweils rund 30 Minuten schneller: Reisende zwischen Dresden und München brauchen künftig rund 4¼ Std, zwischen Halle und Passau rund 3½ Stunden oder von Erfurt nach Stuttgart rund 3 Stunden und 40 Minuten.

Erfurt: Neue Verbindungen und ein Wermutstropfen

Künftig fünfmal pro Tag verkehren schnelle ICE im Zweistundentakt direkt von Erfurt und Halle via Berlin nach/aus Stralsund über die Uckermark und Greifswald. An Sommerwochenenden wird weiterhin ein Intercity pro Tag zwischen Dresden und Binz via u.a. Angermünde, Prenzlau, Züssow und Stralsund angeboten. Zwischen Halle/Erfurt und Paris, Leipzig und Südpolen sowie Dresden/Berlin und Kopenhagen kommen 2026 ganz neue Direktverbindungen hinzu.

Die zwei täglichen Direktverbindungen (Hamburg–Berlin–) Erfurt–Nürnberg–Passau–Wien verkehren im kommenden Fahrplanjahr via Leipzig statt Halle. Wegen der Generalsanierung Nürnberg–Regensburg–Passau müssen diese Direktverbindungen ab dem 7. Februar im Abschnitt Nürnberg–Wien entfallen.

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Dafür verkehrt ab 7. Februar pro Tag und Richtung ein Zug aus Hamburg bzw. Berlin, Lutherstadt Wittenberg, Leipzig und Erfurt nach Innsbruck über Nürnberg, Augsburg und Wörgl. Ein früher ICE in Richtung Fulda, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und Ulm startet künftig um 5.29 Uhr in Erfurt und um 5.56 Uhr in Eisenach, erreicht z.B. Frankfurt um 7.44 Uhr und Stuttgart um 9.11 Uhr.

Er ersetzt für Erfurt und Eisenach bei ähnlichen Abfahrtzeiten den seit Sommer 2025 fahrzeugbedingt entfallenen ICE aus Leipzig nach Wiesbaden. Neu eingeführt wird eine ICE-Verbindung auf der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Leipzig bzw. Dresden. Bis 20. September fährt ein ICE pro Tag und Richtung ab Dresden, Leipzig und Erfurt nach Kassel, Dortmund und Düsseldorf bis Köln.


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Ab 21. September müssen alle Intercity-Züge auf der MDV im Streckenabschnitt Erfurt–Weimar–Jena–Gera wegen Bauarbeiten entfallen. Somit entfallen bis zur erfolgten Elektrifizierung auch alle Fernverkehrshalte in Weimar, Jena West, Jena-Göschwitz, Stadtroda, Hermsdorf-Klosterlausnitz und Gera.

Intercity-Verbindungen fallen weg

Stattdessen verkehren dann insgesamt zwei schnelle ICE-Zugpaare (Hin- und Rückfahrt) NRW–Kassel–Erfurt–Leipzig über die Schnellfahrstrecke Erfurt–Leipzig. Auf der Strecke Leipzig–Jena–Saalfeld–Nürnberg wurde das Intercity-Angebot Ende 2023 tagsüber von einer auf fünf Zugfahrten je Richtung ausgeweitet und wird leider viel zu schwach nachgefragt.

Die Kunden nutzen den oft ähnlich schnellen, aber günstigeren Nahverkehr – vor allem mit dem Deutschlandticket – oder schnelle Umsteigeverbindungen mit dem ICE. Daher verbleiben dort tagsüber künftig zwei IC-Zugpaare, eines Vormittags und eines Abends. Ein nächtliches Zugpaar im Saaletal bleibt ebenfalls bestehen. Dieses fährt dann nicht als IC Rostock/Berlin–Nürnberg–Wien, sondern als ICE Berlin–Nürnberg–Augsburg–München über Nacht.