Neuer #onstage-Teil: Dieses Mal stellen wir euch TNT aus Jena vor
Vier Jungs, die als AC/DC-Coverband starteten und bald ein eigenes Album veröffentlichen
Live ist Trumpf: Am liebsten stehen sie auf der Bühne
Zwischen zwölf und 15 Jahre alt waren die Jungs von TNT, als sie sich 2015 gründeten. TNT – das sind Johann Sachtschal (Gitarre/Gesang), Paul Stockmann (Schlagzeug), Georg Schmidt (Bass) und Konrad Rödel (Gitarre).
AC/DC war nur der Anfang
Am Anfang stand AC/DC. Ihnen hat die Band ihren Namen zu verdanken. TNT ist ein Dauerbrenner der legendären Formation um die Gebrüder Angus und Malcom Young. Ihre Songs zu spielen, bildete den Startschuss der Gruppe aus Jena. Weiter ging es mit Bands wie Judas Priest, Iron Maiden und zuletzt Accept – “Princess of the Dawn“. All das gehört zum Repertoire der Nachwuchs-Rocker. Wo sonst ältere Männer mit schütterem Haar auf der Bühne stehen und die Ikonen ihrer Jugend nachstellen, spielen die Teenager rotzfrech und mit Vollgas Rocknummern nach, die der Generation ihrer Eltern entsprungen sind.
Wer steht hinter TNT?
Johann hat die Band vor drei Jahren zusammen mit Schlagzeuger Paul gegründet. Musikalisch mag es der Sänger abwechslungsreich: „Am liebsten höre ich mich quer durch den Gemüsegarten.“ Auf die Frage, was ihn besonders geprägt hat, antwortet er wie aus der Pistole geschossen: „Bach, Bach ist cool – Toccata und Fuge in D-Moll zum Beispiel, ich mag aber auch Blues, R’n‘B, Hardrock und Metal. Wenn sich Metal mit klassischer Musik verbindet, das kann spannend sein, wie zum Beispiel bei Stratovarius, einer finnischen Symphonic-Metal-Band.“
„Puhdys fand ich cool“
Konrad spielt die Rhythmus-Gitarre in der Band. „Früher hab ich Rock gehört“, erzählt er. „So was cooles wie die Puhdys (Gelächter der Band – Kollegen im Hintergrund: Ja, ja „Alt wie ein Baum…“), aber Johann hat mich ziemlich schnell zu AC/DC gebracht. Jetzt höre ich nur noch Metal in den verschiedensten Richtungen“. Sein Vater hat ihm die ersten Griffe auf der Gitarre beigebracht, als er zwölf Jahre alt war. Für die Band schreibt Konrad auch Texte. Napoleon heißt der Song, an dem sie gerade arbeiten. Konrad ließ sich beim Schreiben im Geschichtsunterricht inspirieren. „Napoleon hat 1806 vor den Toren Jenas gekämpft, es gibt auch einen regionalen Bezug“, fügt er an.
Metal ist ihr gemeinsamer Nenner
Auch Schlagzeuger Paul schreibt ab und zu Texte. Er hat eine Vorliebe für Speed, Trash, Black und Death Metal. Und er träumt von einem komplett ausgestatteten Schlagzeug-Set, so wie er es live bei einem Kiss-Konzert gesehen hat. „Das sieht einfach gut aus und bietet alle spielerischen Möglichkeiten. Es war eines der besten Live-Konzerte, die ich je gesehen habe. Das Schlagzeug hatte zweimal die Breite von meinem“, schwärmt er. Georg (Bass) hat ursprünglich Gitarre gelernt und freut sich über den Wechsel zum Vier-Saiten-Instrument. „Das ist sogar einfacher“, meint er. Ansonsten schläft er gerne oder hört Metal, alles außer Death Metal. Georg lacht mindestens so gerne wie er schläft, und deshalb kommt er kaum dazu, mehr über sich zu erzählen.
Soziale Interaktion
Auftritte lieben TNT. Ein- bis zweimal im Monat spielen sie im Schnitt – am liebsten auf privaten Partys oder Familienfeiern. „Zu denen werden wir ganz persönlich eingeladen und das Publikum hat Bock auf uns“, erzählt Johann. Da ist Spaß garantiert. Auf Open Airs und in Clubs sind sie natürlich auch unterwegs und spielen in ganz Thüringen. Sie haben inzwischen Fans, die regelmäßig kommen. Sie sind meistens etwas älter als die Jungs. Fast alle Bandmitglieder gehen noch zur Schule. Außer Paul, der inzwischen eine Ausbildung als Tischler begonnen hat. In den Herbstferien im vergangenen Jahr standen sie gemeinsam im Tonstudio. Bald wird es an die Veröffentlichung gehen.
Das erste Album ist fast fertig
Material ist genug vorhanden bei den Jungs von TNT, aber die Finanzierung eines Albums ohne Sponsoren ist nicht einfach zu realisieren. Wenn es Erlöse bei den Konzerten gibt, packen sie alles in die Bandkasse und sparen so die Einnahmen für anstehende Ausgaben zusammen. Da sie noch keine Unsummen einspielen, gebührt den Jungs auf jeden Fall großer Respekt vor so viel Eigeninitiative. Schritt für Schritt kommen sie ihren Zielen näher – so auch der Fertigstellung und Veröffentlichung ihres ersten Albums, das im Frühjahr erscheinen wird.
TNT-Zukunftspläne
Die Band schreibt zunehmend eigene Songs und entwickelt sich weiter. Die Eigenkompositionen gewinnen an Stellenwert und werden ins Bühnenprogramm mit aufgenommen. „Wenn wir irgendwann so viele Hits geschrieben haben, dass wir nur noch unsere eigenen spielen brauchen, wäre das doch gut “, scherzt Johann. Abwegig ist das auf keinen Fall. Hört man sich ihre selbst komponierten Songs an, wird klar, dass sie auf einem guten Weg dahin sind.
Der nächste Konzerttermin
Wer die Jungs selbst mal live sehen will, sollte regelmäßig bei Facebook nachschauen. Richtig begonnen hat die Konzert-Saison zwar noch nicht, aber ein Termin steht bereits fest. Um am Ball zu bleiben, empfiehlt sich auch der Youtube-Account von TNT.